zum Hauptinhalt

Panorama: Naturschutz: Der Rhein wird ökologisch saniert

"In erster Linie geht es um den Schutz der Bevölkerung rheinabwärts", sagt Jean Wencker von der elsässischen Naturschutzorganisation "Alsace Nature". Die Umweltminister der Anrainerstaaten des Rhein haben am Montag in Straßburg das Programm "Rhein 2020" verabschiedet.

"In erster Linie geht es um den Schutz der Bevölkerung rheinabwärts", sagt Jean Wencker von der elsässischen Naturschutzorganisation "Alsace Nature". Die Umweltminister der Anrainerstaaten des Rhein haben am Montag in Straßburg das Programm "Rhein 2020" verabschiedet.

Die Ziele des Programms sind ehrgeizig: Das 23,5 Milliarden Mark teure Projekt soll in den kommenden 20 Jahren die ökologischen Funktionen des Flusses wieder herstellen.

Vor allem die Hochwasser von 1993 und 1995 waren für die Niederlande katastrophal, allein 1993 mussten dort nach Angaben Wenckers 200 000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Schuld sei der Ausbau des Oberrheins zu einer schnurgeraden Schifffahrtsrinne, in der das Hochwasser ungehindert flussabwärts strömt. Mit dem neuen Programm wollen die Umweltminister das Überschwemmungsrisiko bis 2020 im Vergleich zum letzten Rheinhochwasser von 1995 um ein Viertel senken. Außerdem sind ein verbesserter Schutz des Grundwassers, eine höhere Wasserqualität des Rheins und die Reaktivierung wertvoller Ökosysteme vorgesehen.

Für Umweltschützer Wencker kann der Hochwasserschutz nur gelingen, wenn gleichzeitig die ehemaligen Feuchtgebiete an den Flussufern wieder hergestellt werden. Die Auenwälder würden Wasser bei Überschwemmungen zurückhalten und dienten als natürliche Kläranlagen. Der deutsche Naturschutzbund NABU lobt das Programm zwar als "wegweisendes Instrument", warnt aber vor Abstrichen. Notwendig sei darüber hinaus, die Wiederbelebung des Rheins als Lebensraum mit der Nutzung als Wasserstraße zu vereinbaren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false