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Löscharbeiten nach einem Blitzeinschlag im baden-württembergischen Weingarten.

© dpa/Waldemar Gress/Einsatz-Report24

Schwere Unwetter in Süddeutschland: Millionenschaden nach Blitzeinschlag in Lagerhalle in Baden-Württemberg

Gewitter und Starkregen setzen vor allem Süddeutschland zu. Bei einem Unwetter im Landkreis Karlsruhe ging ein Werkstattkomplex in Flammen auf.

Nach einem Blitzeinschlag in ein Hallenkomplex ist in Weingarten (Landkreis Karlsruhe) ersten Schätzungen zufolge ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Zeugenaussagen zufolge schlug der Blitz in der Nacht zum Samstag ein, wie die Polizei am Morgen mitteilte. Das Gebäude beherbergt Hallen, die als Autowerkstatt, Lackierereien und Lager genutzt werden.

Beim Eintreffen der Feuerwehr stand eine Halle bereits in Vollbrand. Vermutungen der Polizei zufolge wurden die Flammen zudem weiter angefacht, als sie auf eine Lackiererei übergriffen. Zudem explodierten Gasflaschen. Mehrere Parzellen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Löscharbeiten dauerten am Samstagmorgen noch an.

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Umliegende Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert. Die Bewohner kamen bei Bekannten und Verwandten oder vorläufig bei der Feuerwehr unter. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war mit etwa 300 Kräften aus umliegenden Regionen vor Ort, der Rettungsdienst mit etwa 50, und die Polizei mit rund 20 Kräften.

Im Süden und Osten Deutschlands ist am Samstag mit weiteren, teils schweren Gewittern mit heftigem Starkregen zu rechnen. „Während sich im Westen und Nordwesten bereits ein Hochkeil mit trockenerer und kühlerer Luft bemerkbar macht, hält sich im Rest des Landes unter Tiefdruckeinfluss feucht-warme und zu Gewitter neigende Luft, die nur zögerlich nach Südosten und Osten verdrängt wird“, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.

Schauer und Gewitter nehmen demnach im Osten und Süden sowie in der östlichen Mitte des Landes im Tagesverlauf zu. Starkregen mit 30 bis 60 Litern je Quadratmeter innerhalb weniger Stunden sei möglich. Im Vergleich zum Freitag gebe es allerdings eine geringere Wahrscheinlichkeit für extreme Mengen an Wasser. In der Nacht zum Sonntag erwartet der DWD weiterhin lokale Unwetter durch heftigen Starkregen, allerdings sinkt die Wahrscheinlichkeit dafür im Laufe der Nacht.

In Berlin bereitete sich die Feuerwehr nach dem Starkregen am Freitagabend auf mögliche weitere Unwetter-Einsätze vor. Am Freitagabend war für etwa drei Stunden der Ausnahmezustand Wetter ausgerufen worden, um im Ernstfall ausreichend Kräfte mobilisieren zu können. In dieser Zeit habe es knapp 80 wetterbedingte Einsätze gegeben, wie ein Sprecher am Samstag sagte. Meist mussten demnach private Keller ausgepumpt werden. Sturmschäden wie abgebrochene Äste hätten sich dagegen in Grenzen gehalten. Auch in Brandenburg liefen viele Keller voll.

Umgestürzten Bäume und mit Wasser vollgelaufene Kellern

Von lokalen Gewittern teils mit Starkregen waren am Freitag auch Ost- und Südwestfalen betroffen. Einsatzkräfte berichteten von umgestürzten Bäumen und mit Wasser vollgelaufenen Kellern. Größere Schäden waren aber zunächst nicht bekannt.

Schwere Gewitter und Starkregen sorgten auch in Baden-Württemberg und Bayern für einen ungemütlichen Start ins Wochenende. Wegen Wassermassen und Geröll auf der Fahrbahn sperrte die Polizei am Freitagabend die Anschlussstelle Pforzheim-Ost der Autobahn 8 in Richtung Stuttgart. Auf der A81 nahe Ludwigsburg wurden drei Menschen bei einem Aquaplaning-Unfall verletzt.

Auch in Bayern standen Hunderte Keller und Straßen unter Wasser. In einigen Orten schlugen Blitze in Dächer ein. Verletzte habe es nicht gegeben, berichten Polizeisprecher. Besonders Nordbayern und der Großraum Nürnberg waren vom Unwetter betroffen.

Nach Starkregen wurde im Eichsfeld in Thüringen das Dorf Jützenbach von einer roten Schlammlawine überschwemmt. Die Erde wurde von einem angrenzenden Feld auf die Dorfstraße gespült, wie das Lagezentrum am Samstag mitteilte. Die Ortsdurchfahrt musste gesperrt werden. Feuerwehren und freiwillige Helfer waren im Einsatz, um die Straße wieder befahrbar zu machen.

Ein Blitzeinschlag zerstörte ein Boot am Zierker See in Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern). Es sei am Freitagabend ein Schaden von 20 000 Euro entstanden, teilte die Polizei am Samstag mit. Zum Zeitpunkt des Blitzeinschlags sei niemand an Bord gewesen. (dpa)

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