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Vulkanische Wirbelringe treten aus einem neuen Krater an der Nordseite des Südostkraters des Ätna-Vulkans auf Sizilien.

© dpa/Giuseppe Di Stefano

Update

Vulkan auf Sizilien: Ätna pustet perfekte weiße Rauchkringel aus – und bekommt neuen Spitznamen

Grund für die friedfertigen Bilder aus Italien ist ein neu entstandener Krater. Das Phänomen kommt eher selten vor – schon gar nicht in einer solchen Häufigkeit.

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Europas aktivster Vulkan mit manchmal äußerst bedrohlicher Erscheinung - macht derzeit ganz anders von sich reden: Der mehr als 3300 Meter hohe Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien pustet weiße Rauchkringel aus, die dann weit nach oben in den Himmel steigen – ungewöhnlich friedfertige Szenen.

Die sogenannten vulkanischen Wirbelringe kommen aus einem neu entstandenen Krater am Südostkrater. Sie entstehen durch kleine Explosionen von Gasblasen in einem engen Schlund oberhalb einer Magmakammer.

Der mehr als 3300 Meter hohe Ätna auf der Mittelmeerinsel Sizilien pustet weiße Rauchkringel aus, die weit nach oben in den Himmel steigen.
Der mehr als 3300 Meter hohe Ätna auf der Mittelmeerinsel Sizilien pustet weiße Rauchkringel aus, die weit nach oben in den Himmel steigen.

© dpa/Giuseppe Di Stefano

Von Einheimischen bekam der Ätna (auf Italienisch: Etna) deshalb nun auch den Namen „Dame der Ringe“ verpasst, in Anlehnung an den Roman „Herr der Ringe“. Die Sizilianer nennen ihren berühmtesten Berg gern auch einfach nur La Montagna – also in der weiblichen Form. Es ist längst nicht das erste Mal, dass solche Figuren zu sehen sind: Vor 300 Jahren schon, im Jahr 1724, wurden solche Ringe erstmals erwähnt.

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Allerdings kommt das Phänomen eher selten vor – und wenn, dann nicht in einer solchen Häufigkeit. Seit Öffnung des neuen Schlunds wurden schon Tausende gesichtet.

Die physikalischen Bedingungen, unter denen sich vulkanische Wirbelringe bilden, sind zwar noch nicht vollständig bekannt, aber Wissenschaftler glauben, dass sie das Ergebnis einer Kombination aus schneller Gasfreisetzung am oberen Ende des Magmakanals und einer regelmäßigen Form des austretenden Schlots sind.

Die physikalischen Bedingungen, unter denen sich vulkanische Wirbelringe bilden, sind noch nicht vollständig bekannt.
Die physikalischen Bedingungen, unter denen sich vulkanische Wirbelringe bilden, sind noch nicht vollständig bekannt.

© dpa/Giuseppe Di Stefano

Der Begriff vulkanische Wirbelringe wurden von dem englischen Physiker William Thomson (1824-1907) geprägt. Auch an einem anderen bekannten italienischen Vulkan, dem Stromboli auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, wurden solche Ringe schon gesichtet. Nach Einschätzung von Experten sind sie völlig ungefährlich und auch keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption.

Tausende Rauchringe hat der Ätna schon produziert

Der deutsche Vulkanologe Boris Behncke – in den sozialen Netzwerken als Etnaboris aktiv – schrieb: „Kein Vulkan auf der Erde produziert so viele Dampfringe wie der Ätna. Jetzt scheint er alle Rekorde zu brechen.“

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Der kleine Schlund habe sich am Dienstag geöffnet. Seither habe der Berg bereits Tausende Ringe hervorgebracht, so der Experte vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie in Catania. Auf X fügte er hinzu: „Vielleicht liegt es daran, dass wir in letzter Zeit so viele schlechte Nachrichten bekommen. Also hat der Ätna beschlossen, etwas einfach Schönes zu tun.“

Die Rauchzeichen über dem Ätna lockten auch viele Einheimische und Touristen in die Nähe des Berges. Trotz Temperaturen um die 25 Grad ist auf Sizilien derzeit noch Vorsaison.

In den vergangenen Jahrhunderten kam es am Ätna auch immer wieder zu spektakulären Ausbrüchen. Im Jahr 1669, bei der mutmaßlich schlimmsten Katastrophe, kamen dort nach historischen Überlieferungen mehr als 20.000 Menschen ums Leben. Seinerzeit wurde etwa ein Dutzend Ortschaften zerstört. (dpa)

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