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Sitzt auf einem Haufen Geld. Pius Heinz, Poker-Weltmeister aus Deutschland. Foto: rtr

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Panorama: Weltmeister legt Gewinn konservativ an

Poker-Champion Heinz ist aus Las Vegas zurück

Pius Heinz wirkt aufgeweckt am Telefon. „Ich bin noch immer sehr, sehr glücklich“, sagt der 22-Jährige. Erst ein paar Stunden zuvor ist der erste deutsche Poker-Weltmeister in der Heimat angekommen, in Odendorf bei Köln. Heinz kommt direkt aus Las Vegas. Dort hatte er vor einer Woche die World Series of Poker und damit 8,7 Millionen Dollar Preisgeld gewonnen. Der Weltmeister gibt sich bescheiden. Was er sich von dem Geld kaufen will? „Ich habe eigentlich gar keinen konkreten materiellen Wunsch – also erst einmal nichts.“ Er will seine Schwester bei ihrem Studium unterstützen und der Mutter eine Freude machen. Ein Großteil des Gewinns soll allerdings angelegt werden, konservativ. Ein Pokerspieler und konservativ? Was paradox klingt, ist für Heinz gar nicht so abwegig: Poker sei schließlich auch ein Spiel mit sehr klar kalkulierten Risiken. „Es ist ein Strategiespiel mit einem Glücksfaktor“, sagt er. In Deutschland gilt Poker dagegen als reines Glücksspiel. „Ich hoffe, dass ich an dieser Sichtweise etwas ändern kann“, sagt Heinz. Wichtig sind Mathematik und Psychologie. Und dass man sich mit der richtigen Strategie einen großen Vorteil verschaffen kann. Einerseits geht der Spieler Risiken ein, andererseits muss er den Verlust begrenzen.

Sein nächstes Ziel ist ein Sieg bei der European Poker Tour, der größten Turnierserie Europas. „Ich will die nächsten zwei Jahre dem Poker widmen“, sagt Heinz. Zwar sei er Weltmeister, trotzdem könne er sich noch in vielen Bereichen verbessern. Beispielsweise in der mathematischen Analyse der Spielsituationen. Das Studium der Wirtschaftspsychologie in Köln hat er abgebrochen. Aus dem ursprünglich geplanten Auslandssemester in Wien wird Heinz nun einen richtigen Umzug machen.

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