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Nicht jeder willkommen. Männer, die mit Männern Sex haben, sind vom Blutspenden ausgeschlossen.

© Patrick Pleul/dpa

Gesundheitsminister Hermann Gröhe: Blutspendeverbot für Schwule könnte gelockert werden

Nach dem Attentat von Orlando wird ums Blutspendeverbot für Schwule diskutiert. Der deutsche Gesundheitsminister zeigt sich jetzt offen für eine Lockerung.

Das Blutspendeverbot für Homosexuelle könnte fallen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zeigte sich offen für eine Lockerung der bestehenden Regeln. Es müsse überprüft werden, ob "neuere Testverfahren für Blutproben und eine bessere Einschätzung des Ansteckungsgeschehens einen befristeten Spenderausschluss - wie auch in den USA angekündigt - als Schutzmaßnahme ausreichend erscheinen lassen", sagte Gröhe den Zeitungen der Funke-Mediengruppe von Dienstag.

Dem Minister zufolge wird eine entsprechende Richtlinie gerade von der Bundesärztekammer, Wissenschaftlern und Fachverbänden überarbeitet. Derzeit dürfen Homosexuelle in Deutschland kein Blut spenden, da sie als HIV-Risikogruppe gewertet werden. Das ist jedoch umstritten.
Die deutsche Regelung folge einer Risikobewertung durch Ärzte und Wissenschaftler, sagte Gröhe. "Und an erster Stelle muss immer der Schutz der Empfänger von Blutspenden stehen." Nach den Erfahrungen mit HIV-infizierten Blutprodukten vor über 20 Jahren nehme er gerade die Sorgen der Patientenorganisationen der Bluter sehr ernst.

Anlass für Gröhes Äußerungen ist offenbar, dass nach dem Attentat von Orlando dort viele Menschen Blut spenden wollten - was Schwulen auch dort verboten ist. Mit den Hintergründen des Spendeverbots, von dem auch bisexuelle Männer betroffen sind, beschäftigt sich auch unsere Rubrik "Queer weiß das", die Sie hier finden. (Tsp/AFP)

Dieser Text erscheint auf dem Queerspiegel, dem queeren Blog des Tagesspiegels, den Sie hier finden. Themenanregungen und Kritik gern im Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite oder per Email an:queer@tagesspiegel.de.

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