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Die brandenburgische Arbeitsministerin Diana Golze (Die Linke).

© picture alliance / dpa

Queer in Potsdam: Finanzierungsprobleme beim schwul-lesbischen Verein Katte

Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze blockiert Gelder für den schwul-lesbischen Potsdamer Selbsthilfeverein Katte. Mehrere Projekte, die bereits starten sollten, wurden ausgebremst.

Die von Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) auf Druck der Linksfraktion im Landtag zugesagte weitere Förderung des schwul-lesbischen Potsdamer Selbsthilfevereins Katte gerät ins Stocken. Wie der Verein mitteilte, sind von den vereinbarten elf Einzelanträgen auf Fördergeld aus Lottomitteln bislang fünf abgelehnt worden. Nur vier, darunter Beratung und Aufklärung zu HIV sowie Aids-Tests, sind bislang bewilligt worden.

Zuvor hatte das Sozialministerium nach Auseinandersetzungen mit dem Verein über die Einhaltung der Abrechnungsregeln die weitere Förderung über zwei ganzjährig gestellte Lottomittelanträge abgelehnt. Erst nachdem die Linke-Landtagsfraktion interveniert hatte, sollte die Finanzierung bis zum Jahresende über zwölf Projektanträge abgewickelt werden.

Doch auch dabei tritt Golze nun auf die Bremse. Auf Initiative von Linksfraktionschef Ralf Christoffers soll der Verein mit dem Jahr 2017 künftig über eine stete, institutionelle Förderung finanziert werden, mit der nicht nur Projektkosten, sondern auch der Aufwand für Verwaltung und Personal abgedeckt werden soll.

Kein Geld für Flüchtlingsberatung

Bis dahin aber werden durch das Ministerium mehrere Projekte ausgebremst, die bereits im Juli starten sollten. Dazu zählt etwa die Beratung von homosexuellen Flüchtlingen und die Aufklärung für Opfer von homophober Gewalt und Diskriminierung. Über diese Anträge ist noch nicht befunden worden.

Gegen mehrere Ablehnungsbescheide hat Katte Widerspruch eingelegt. Dabei geht es etwa um Hilfsangebote für LGBT-Jugendliche sowie um die Selbsthilfegruppe „Transistor“, die laut Katte die einzige Anlaufstelle für transidente und transsexuelle Menschen in Brandenburg ist. Kein Geld gibt es auch für Aufklärungsseminare des Vereins an Schulen und in Jugendeinrichtungen über HIV und Aids und für die Unterstützung von Selbsthilfegruppen bei der Öffentlichkeitsarbeit. 

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