Eine Beziehung im Schatten der Magersucht: „Ich habe gedacht, Laura hat sich für die Sucht und gegen mich entschieden“
Schuldgefühle, Angst, Wut, Ohnmacht – wenn ein Mensch an einer Essstörung erkrankt, leiden auch die Angehörigen. Das brachte die Beziehung von Laura und Felix an ihre Grenze.
Manchmal schlich sich Laura noch kurz vor Mitternacht aus der gemeinsamen Wohnung, erinnert sich Felix, ihr Ex-Freund. Nicht etwa, weil sie eine Affäre hatte. Laura machte sich auf, um noch ein paar Kalorien beim Joggen um die Hamburger Alster zu verbrennen. Heimlich, weil Laura ihre Krankheit verbergen will. Sie leidet an Anorexia Nervosa, zu Deutsch: Magersucht.
Ich habe es ihr manchmal richtig übelgenommen, dass sie nicht allein schon mir zuliebe, für ihre Schwester und für ihre Eltern die Krankheit bekämpft. Das ist wohl aber so bei Süchten.
Felix, Ex-Freund von Laura
Laura und Felix heißen eigentlich anders. Um ihre Identität zu schützen, haben wir ihre Namen geändert. Sieben Jahre lang waren die Beiden ein Paar. Bis Felix Schluss gemacht hat, weil er gegen die Krankheit nicht ankam.
Nicht selten bemerken Angehörige eine Essstörung erst spät
„Laura war immer schon schlank, vielleicht sogar dünn. Dass sie ein Problem damit hatte zu essen, habe ich erst nach drei, vier Jahren, die wir schon zusammenwohnten, bemerkt.“ Wenn Felix von seiner Ex-Freundin erzählt, klingt er liebevoll, fast ein bisschen wehmütig.
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