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Schimpfen ist ein verbales Stressventil.

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Tagesspiegel Plus

Ist Fluchen gesund, verdammt noch mal?: „Schimpfen kann Depressionen entgegenwirken und auch eine tröstende Funktion haben“

Die Sprachwissenschaftlerin Oksana Havryliv über verbale Verrohung der Sprache, das passende Schimpfwort für Putin und warum Worte wie „arsch-knapp“ inzwischen sogar abdruckfähig sind.

Frau Havryliv, auf dem Schulhof, in der Bahn, auf der Straße oder in den sozialen Medien – überall und häufiger sind deftige Schimpfworte zu hören und zu lesen. Täuscht der Eindruck oder ist unsere Kommunikation aggressiver geworden?
Formen der Verrohung sind in vielen Sprachen zu beobachten. Die Leute denken offenbar: Wer sich nicht auf expressive Weise äußert, wird nicht ernst genommen. Im Russischen wird selbst die harmloseste Aussage mit dem Zusatz „Ich fick‘ deine Mutter“ garniert. Durch die Sozialen Medien ist die latente Aggressivität zum einen sichtbarer geworden, zum anderen wird sie durch die Anonymität im Netz verstärkt, bis hin zu Morddrohungen.

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