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Ein deutscher Eurofighter startet auf dem Flugplatz Mihail Kogalniceanu, in der Nähe von Constanta (Rumänien).

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Alarmstarts deutscher Eurofighter: Russische Drohnen verletzen Nato-Luftraum

Russische Drohnen haben in der Nacht den Nato-Luftraum in Rumänien verletzt, daraufhin stiegen deutsche Jets auf. Die Nato geht allerdings nicht von einem Angriff Russlands auf das Bündnis aus.

Russische Drohnen, die Angriffe auf die Ukraine flogen, haben in der Nacht zum Donnerstag den Luftraum der Nato über Rumänien verletzt und Alarmstarts deutscher Eurofighter ausgelöst. Dabei wurden russische Luftfahrzeuge nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von den deutschen Besatzungen auch durch Sichtkontakt identifiziert, ohne dass von der Nato ein Befehl zum Abschuss erfolgte.

Bei der Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine wurden demnach bis zu 70 russische Drohnen des Typs Shahed 136 registriert, von denen eine nach vorläufigen Erkenntnissen auch über dem Luftraum Rumäniens explodiert ist.

Der Angriff wurde nach diesen Angaben von 21.42 Uhr deutscher Zeit an bemerkt und einem multinational besetzten Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften der Nato („Combined Air Operations Centre“) verfolgt. Demnach erging um 22.02 Uhr der Befehl zu einem Alarmstart („Alpha Scramble“), um 22.11 waren die bewaffneten Kampfflugzeuge in der Luft. Der Vorfall wird als erheblich bewertet.

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Die ukrainische Luftwaffe hatte eigenen Angaben nach in der Nacht 41 von 42 russischen Kampfdrohnen mehrheitlich über dem an Rumänien grenzenden Gebiet Odessa abgeschossen. Das rumänische Verteidigungsministerium meldet am Donnerstag einen Bombenkrater von 1,5 Meter Tiefe im Donaudelta nahe des rumänischen Dorfs Grindu, 6,5 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Dass es eine russische Drohne war, wurde als „möglich“ bezeichnet.

Was tun deutsche Kampfjets in Rumänien?

Die deutsche Luftwaffe beteiligt sich derzeit mit vier Kampfflugzeugen und bewaffneten Schutzflügen von dem rumänischen Militärflugplatz Mihail Kogalniceanu bei Constanta an der Sicherung der Südostflanke der Nato.

Auf rumänischer Seite der Grenze zur Ukraine gab es mehrere Vorfälle, bei denen der Luftraum verletzt wurde. Sie standen allesamt im Zusammenhang mit russischen Angriffen auf ukrainische Donauhäfen. Bislang hatte eine als sehr genaue bezeichnete Analyse aber gezeigt, dass diese Fälle von russischer Seite nicht beabsichtigt waren.

Ein Bundeswehr-Soldat steht auf dem Flugplatz Mihail Kogalniceanu, in der Nähe von Constanta (Rumänien), vor einem deutschen Eurofighter.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Drohe sollte ukrainische Hafeninfrastruktur treffen

Ähnlich sieht es auch die Nato. Sie hat keine Hinweise darauf, dass eine in Rumänien abgestürzte Drohne aus Russland ein Ziel im Bündnisgebiet ansteuern sollte. Russland habe die Drohne nach rumänischen Erkenntnissen für einen Angriff auf die ukrainische Hafeninfrastruktur im Einsatz gehabt, sagte Bündnissprecher Dylan White der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Der Nato lägen keine Hinweise auf einen gezielten Angriff Russlands auf einen Alliierten vor.

Der Nato-Sprecher bestätigte zudem, dass in Rumänien stationierte deutsche Kampfjets als Reaktion auf Russlands Angriff auf Ziele in der benachbarten Ukraine zu Überwachungsflügen starteten. Auch rumänische Flugzeuge hätten sogenannte Alarmstarts absolviert, hieß es.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kamen Nato-Jets den russischen Drohnen bei Kontrollflügen so nahe, dass sie von den Besatzungen auch durch Sichtkontakt identifiziert werden konnten. Ein Befehl von der Nato zum Abschuss erfolgte allerdings nicht. Rumänien selbst hat mittlerweile den russischen Botschafter einbestellt. Es handele sich um eine „neuerliche Verletzung des rumänischen Luftraums“, erklärte das Außenministerium in Bukarest am Donnerstag. (dpa/AFP)

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