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Rauchschwaden über der Stadt Pskow nach einem Drohnenangriff auf einen Flugplatz

© dpa/Ostorozhno Novosti

Update

Drohnenattacke auf Flughafen von Pskow: Russland meldet Beschädigung von vier Transportflugzeugen

Auf dem Flugplatz in Pskow ist eine wichtige Fallschirmjäger-Division stationiert. Die russischen Behörden meldeten zahlreiche weitere ukrainische Angriffe.

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Auf dem Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow haben sich nach örtlichen Berichten mehrere Explosionen ereignet. Die Armee wehre dort einen Drohnenangriff ab, schrieb Gouverneur Michail Wedernikow am frühen Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte auch ein kurzes Video, auf dem ein heller Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen und eine Explosion zu hören war. Nach vorläufigen Informationen sei niemand verletzt worden, schrieb Wedernikow.

Der Flugplatz ist Standort von Militärtransportflugzeugen der russischen Armee. Vier Transportflieger vom Typ Iljuschin Il-76 seien beschädigt worden, meldete die Agentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste. In der Stadt ist auch eine Fallschirmjäger-Division stationiert, die an der ersten Angriffswelle auf die Ukraine im Februar 2022 beteiligt war.

Zudem ist ein Tanklager in Flammen aufgegangen. Das Feuer sei noch in der Nacht lokalisiert worden, die Gefahr einer weiteren Ausbreitung bestehe nicht, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.

Die russischen Behörden haben nach den nächtlichen Angriffen acht für den Mittwoch geplante Starts und Landungen auf dem Flughafen Pskow abgesagt. Betroffen seien zwei Chartergesellschaften, teilte die Luftfahrtaufsicht Rosawijazija auf Telegram mit.

Hintergrund der Schließung sei die Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen. Maßnahmen zur schnellen Wiedereröffnung des Flugverkehrs würden getroffen, hieß es.

Weitere russische Regionen angegriffen

Neben dem Großangriff auf Pskow sind in der Nacht und am frühen Mittwochmorgen weitere russische Regionen von Drohnen angegriffen worden. In der westrussischen Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sei dabei durch Trümmer das Gebäude der Ermittlungsbehörde beschädigt worden, meldete die Stadtverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal.

Während die Stadtverwaltung dabei von zerbrochenen Fensterscheiben berichtete, teilte die Ermittlungsbehörde selbst mit, das Gebäude habe einen Dachschaden erlitten. Nach Angaben von Gouverneur Alexander Bogomas wurden sechs Drohnen abgeschossen.

Im benachbarten Gebiet Orlow hat sich die Zahl der gemeldeten Abschüsse von eins auf zwei erhöht. Der Gouverneur des Gebiets Kaluga, Wladislaw Schapscha, schrieb derweil von zwei Drohnen, die das Gebiet angegriffen hätten. Eine sei abgeschossen worden und habe die Verglasung eines Wohnhauses beschädigt. Eine weitere Drohne sei auf ein leeres Tanklager gestürzt und dort explodiert. Der Brand sei gelöscht worden. Größere Schäden habe es nicht gegeben.

Auch im Gebiet Rjasan südöstlich von Moskau sind nach offiziellen Angaben in der Nacht zwei Drohnen abgeschossen worden. Medien berichteten zudem unter Berufung auf Augenzeugen über Explosionen im Bereich eines Industriebetriebs in der für ihre Rüstungsindustrie bekannten Region Tula südlich von Moskau. Eine offizielle Bestätigung für einen Drohnenangriff in dem Gebiet gibt es allerdings bislang nicht.

Zuvor waren schon Drohnenabschüsse im Gebiet Moskau sowie vor der Krim bekannt. Russland führt seit 18 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und bombardiert dabei auch das Hinterland massiv. Seit Monaten klagen aber auch zunehmend russische Regionen über die steigende Anzahl von ukrainischen Drohnenangriffen. Die Opferzahlen und die Schwere der Zerstörungen sind aber deutlich unter dem Niveau der russischen Angriffe. (dpa)

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