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17.04.2024, USA, New York: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump trifft sich mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda im Trump Tower in Midtown Manhattan.

© dpa/STEFAN JEREMIAH

„Fantastische“ Arbeit: Trump lobt Polens Präsident Duda – seinen „Freund“

Der Ex-Präsident der USA hat sich mit seinem nationalkonservativen Kollegen aus Polen in New York getroffen. In der polnischen Öffentlichkeit sorgte das für Stirnrunzeln.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat das polnische Staatsoberhaupt Andrzej Duda als „Freund“ bezeichnet, der „fantastische“ Arbeit abgeliefert habe. „Wir hatten vier großartige Jahre zusammen“, sagte Trump bei einem Treffen mit Duda am Mittwoch in New York, wie aus einem in Trumps Onlinenetzwerk Truth Social veröffentlichen Video hervorgeht.

„Vielleicht müssen wir es nochmal tun“, sagte Trump mit Verweis auf die Zeit, in der beide Männer gleichzeitig Präsidenten ihrer Länder waren.

Trump will im November für eine zweite Amtszeit kandidieren. Er empfing Duda während einer eintägigen Pause im Schweigegeld-Prozess im Trump Tower in Manhattan.

Darüber wurde gesprochen

Trumps Wahlkampfteam erklärte, die beiden Männer hätten bei ihrem Treffen den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, den Krieg im Nahen Osten sowie „viele andere Themen, die mit dem Erreichen des Weltfriedens zu tun haben“, diskutiert. Trump versicherte auch: „Wir stehen voll hinter Polen.“

Zudem hätten sie über Dudas Vorschlag gesprochen, dass Nato-Mitglieder künftig mindestens drei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben sollten, statt zwei Prozent wie bisher vereinbart. Trump hat die Mitglieder der Allianz oft für ihre unzureichenden Verteidigungsausgaben kritisiert.

Auch Polens Präsident Duda hat seine Freundschaft zu dem ehemaligen US-Präsidenten bekräftigt. „Das war ein freundschaftliches Treffen in einer sehr netten Atmosphäre“, sagte Duda am Mittwochabend (Ortszeit) nach der Begegnung.

Duda war während Trumps Amtszeit ein enger Verbündeter des damaligen Präsidenten. Angesichts von Trumps Falschbehauptungen zu seiner Wahlniederlage im Jahr 2020 wartete Duda mehr als einen Monat lang, um Biden zu dessen Sieg zu gratulieren.

Viele Menschen in Polen runzeln die Stirn

Dudas Treffen mit Trump wurde in großen Teilen der polnischen Öffentlichkeit mit Stirnrunzeln verfolgt. Der Präsident, der aus den Reihen der nationalkonservativen PiS stammt, hat aus seiner Bewunderung für Trump nie einen Hehl gemacht.

Zugleich ist das EU- und Nato-Mitglied Polen ein enger militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine und eine wichtige Drehscheibe für die westliche Militärhilfe für Kiew. Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern gibt es auch in Polen die Sorge davor, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine zurückfahren werden, sollte Trump erneut Präsident werden.

Polens Regierungschef Donald Tusk sagte vor Dudas Visite: „In Polen sind sich fast alle darüber im Klaren, dass ein möglicher Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen für die Sicherheit Polens, Europas und der Zukunft der Nato ungünstig wäre.“ Fast jede Rede von Trump zeige seine antiukrainische und prorussische Haltung, sagte Tusk weiter. 

Trump wird in einem aktuellen Strafverfahren in New York beschuldigt, Geschäftspapiere gefälscht zu haben, um eine Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 zu vertuschen. Der 77-Jährige hat auf nicht schuldig plädiert. Dieses Jahr könnten noch drei weitere Strafverfahren gegen den Ex-Präsidenten beginnen. (AFP/dpa)

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