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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)

© dpa/Sebastian Gollnow

Forderung von Ampel-Politikern: Pistorius hält deutsche Kampfjets nicht geeignet für die Ukraine

Die Bundeswehr könnte die Flugzeuge für den Transport von Atombomben selbst gebrauchen, erklärt der Verteidigungsminister. Kiew würden andere mehr helfen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hält Kampfjets aus deutschen Beständen nicht für den Einsatz in der Ukraine geeignet. Deutsche Tornados und Eurofighter hätten völlig andere Fähigkeiten, „als die, die jetzt in der Gefechtssituation, wie wir sie jetzt in der Ukraine haben, brauchen“, sagte Pistorius beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag.

Deutschland benötige die Tornado-Kampfflugzeuge zudem für die sogenannte nukleare Teilhabe – also den Transport von US-Atombomben im Krisenfall.

Kiew fordert seit längerem die Lieferung moderner Kampfjets. Die Nato-Partner Polen und Slowakei haben der Ukraine Mig-29-Kampfjets sowjetischer Bauart geliefert. Sie wurden auch zuvor schon in der Ukraine genutzt, so dass dortige Piloten keine gesonderte Ausbildung für die Maschinen brauchten.

„Den ukrainischen Piloten ist vor allem mit Flugzeugen geholfen, die sie schnell fliegen können, die vor Ort gewartet werden können, wo die Technik bekannt ist“, sagte Pistorius. „Jedes Flugzeug, das jetzt dazu kommt, vergrößert die Herausforderungen an die Piloten-Ausbildung oder Weiterbildung: Da steigt man nicht mal so von einem Mietwagen in den anderen um.“

Ampel-Politiker fordern mehr Waffenhilfe

Die Vorsitzenden des Auswärtigen- und des Europaausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD) und Anton Hofreiter (Grüne), forderten weitere militärische Unterstützung für die Ukraine.

Roth sagte dem Nachrichtenportal „t-online“ am Freitag, von dem Treffen müsse „das Signal ausgehen, dass die Verbündeten der Ukraine bei der militärischen Unterstützung nicht nachlassen“. Derzeit verbrauche die Ukraine in ihrem Befreiungskampf mehr Material und Munition, als die westlichen Staaten nachproduzieren könnten. Nur wenn der Nachschub sichergestellt sei, könne die Ukraine den Krieg aber gewinnen

„Wir müssen die Ukraine weiter so ertüchtigen, dass sie sich bestmöglich gegen drohende russische Offensiven verteidigen und besetzte Gebiete wieder befreien kann“, sagte Roth. Auch Anton Hofreiter forderte gegenüber „t-online“ eine „langfristige“ Absicherung der Unterstützung. Zudem sollten die Bündnispartner die Lieferung zusätzlicher Luftverteidigungssysteme und weiterer Kampf- und Schützenpanzer prüfen.

Die westlichen Unterstützer der Ukraine sagten vor einer erwarteten Frühjahrsoffensive ihre fortgesetzte Hilfe mit Waffenlieferungen zu. Die Militärhilfe „für die Kräfte der Freiheit in der Ukraine“ bleibe „stark und wahrhaftig“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Freitag beim Treffen der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein. (AFP)

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