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Etwa 11.000 Menschen leben auf Tuvalu.

© AFP/Torsten Blackwood

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Australien bietet Einwohnern von Tuvalu Klima-Asyl an, Einigung auf EU-Gesetz zur Rettung der Natur, ehemals weltgrößte Müllkippe in New York wird zum Park und „Reporter ohne Grenzen“ will unabhängige Nachrichten-Plattform in Russland starten.


Australien bietet Einwohnern von Tuvalu Klima-Asyl an

Australien bietet den vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Einwohnern des pazifischen Inselstaats Tuvalu Klima-Asyl an. Ein am Freitag von beiden Seiten geschlossenes Abkommen räumt den Bewohnern die Unterstützung Australiens bei Naturkatastrophen ein. „Wir denken, dass die Bevölkerung von Tuvalu die Wahl haben sollte, anderswo zu leben, zu studieren und zu arbeiten, während sich der Klimawandel verschärft“, hieß es in der Erklärung des australischen Premiers Anthony Albanese und seines Amtskollegen Kausea Natano.

Die kleine Inselgruppe mit ihren 11.000 Einwohnern gehört zu den Nationen, die am stärksten vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind. Zwei seiner neun Atolle sind bereits weitgehend überflutet. Experten schätzen, dass der gesamte Archipel in den nächsten 80 Jahren unbewohnbar sein wird. Das Abkommen soll zunächst allen Bewohnern von Tuvalu die Möglichkeit geben, in ihrer Heimat zu leben und ihre „tiefen, überlieferten Bindungen zu ihrem Land und dem Meer“ zu bewahren.

Es räumt allerdings ein, dass im Kampf gegen den Klimawandel nicht rasch genug gehandelt wurde. Deshalb verpflichtet sich Australien, den Menschen von Tuvalu einen Umzug „in aller Würde“ zu ermöglichen. Tuvalus Regierungschef Natano bezeichnete das Abkommen als „eine Hoffnung“ und „großen Schritt nach vorn“ für die Stabilität in der Region. Um in Kraft zu treten, muss es allerdings noch von beiden Seiten ratifiziert werden.


Mehr Moore und Wälder: Einigung auf EU-Gesetz zur Rettung der Natur

Damit sich die Natur in der Europäischen Union erholt, sollen künftig mehr Wälder aufgeforstet, Moore wiedervernässt und auch Flüsse in ihren natürlichen Zustand versetzt werden. Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten einigten sich in der Nacht zu Freitag auf ein kontrovers diskutiertes Naturschutzvorhaben. Hintergrund des Gesetzes ist, dass nach EU-Angaben rund 80 Prozent der Lebensräume in der Europäischen Union in einem schlechten Zustand sind. Zudem seien zehn Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht und 70 Prozent der Böden in einem ungesunden Zustand.

70
der europäischen Böden sind laut EU in einem ungesunden Zustand.

Dem Gesetz war ein heftiger Streit vorausgegangen, unter anderem weil strenge Auflagen für Landwirte in der Europäischen Union befürchtet worden waren. Vor allem die europäischen Christdemokraten lehnten das Vorhaben strikt ab und versuchten, es zu verhindern. Ein Antrag, das Gesetz zurückzuweisen, bekam im Sommer im Parlament jedoch keine Mehrheit.

Mit dem nun ausgehandelten Kompromiss werden Landwirte künftig nicht verpflichtet sein, einen bestimmten Prozentsatz ihres Landes für umweltfreundliche Maßnahmen zur Verfügung zu stellen, was die Bauern befürchtet hatten. Der nun gefundene Kompromiss muss noch formell von den EU-Staaten und dem Europaparlament abgesegnet werden. Normalerweise ist das Formsache. In diesem Fall ist jedoch nicht ganz sicher, dass genug Christdemokraten dem Kompromiss zustimmen, um eine ausreichende Mehrheit im Parlament zu bekommen. Auf Druck der Christdemokraten waren viele Vorgaben abgeschwächt worden. (dpa)


Ehemals weltgrößte Müllkippe in New York wird zum Park

Bis 2036 soll der „Freshkills Park“ komplett fertig sein.

© dpa/Christina Horsten

Der Müll von New York landete lange im Stadtteil Staten Island – auf der zeitweise größten Deponie der Welt, mit Müllbergen höher als die Freiheitsstatue. Doch daraus wird nun der „Freshkills Park“. Mehr als 50 Jahre lang war hier mitten in Staten Island die – nach Angaben von Donoghues Behörde – zeitweise größte Müllkippe der Welt.

Ein Salzwasser-Sumpf, in dem Kinder im Sommer schwimmen gingen, wurde 1948 zur Mülldeponie umgewandelt. Bis 2001 landeten dort hauptsächlich per Schiff insgesamt rund 150 Millionen Tonnen Abfall, größtenteils aus den Haushalten der Millionenmetropole New York. (dpa)

Der Müll türmte sich zu Bergen auf

Der Müll türmte sich nach und nach zu Bergen auf, teils höher als die – nicht weit entfernt auf einer anderen Insel im Hafen von New York aufragende – Freiheitsstatue. Mit dem Müll kamen Gestank, Verkehr – und ein schlechter Ruf für Staten Island, das bis heute vielen als „fünfter und vergessener Stadtteil von New York“ gilt. 2001 gelang die von Aktivisten jahrzehntelang geforderte Schließung der Deponie, schon damals mit der Hoffnung, das Gelände in einen öffentlichen Park verwandeln zu können.

Mehr als 20 Jahre später hat nun das erste Teilstück für Besucher aufgemacht, der „North Mound“. Das ist allerdings erst der Anfang und nur etwa ein Prozent der ganzen Fläche, die der „Freshkills Park“ einmal einnehmen soll – fast dreimal so groß wie der Central Park soll er werden. Bis 2036 soll der ganze Park geöffnet sein.


„Reporter ohne Grenzen“ will unabhängige Nachrichten-Plattform in Russland starten

Die internationale Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ will in den kommenden Wochen eine digitale Plattform starten, die Menschen in Russland den Zugang zu unabhängigen Nachrichten ermöglichen soll. Die Organisation hat nach eigenen Angaben einen Vertrag mit dem Satellitenbetreiber Eutelsat unterzeichnet, um per Satellitennetzwerk eine digitale russischsprachige Plattform namens Swoboda (Freiheit) zu starten. Ziel sei es, „eine vielfältigere Medienlandschaft zu fördern“ und der staatlichen Propaganda etwas entgegenzusetzen, erklärte die Organisation mit Sitz in Paris am Dienstag.

Laut „Reporter ohne Grenzen“ erhalten russischsprachige Zuschauer damit „Zugang zu einem breiten Angebot an Nachrichten von unabhängigen russischen Exil- und internationalen Medien“. Der Generalsekretär von „Reporter ohne Grenzen“, Christophe Deloire, bezeichnete das Projekt als „ehrgeizige Initiative, die die Logik der Propaganda umkehren will“: Unabhängige Medien könnten auf diese Weise Menschen in Russland erreichen, denen ihr „Recht auf Information“ verwehrt werde – und so der Verbreitung „autoritär kontrollierter Inhalte“ entgegenwirken, mit denen Russland auch westliche Demokratien zu destabilisieren versuche.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 und der Verabschiedung von Gesetzen, die eine kritische Berichterstattung verbieten, haben viele Medien in Russland ihre Arbeit komplett eingestellt oder sogar das Land verlassen. Seit Beginn des Angriffskrieges im Nachbarland geht russische Regierung verstärkt gegen unabhängige Medien vor. (AFP)

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