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Kanadische Polizei.

© IMAGO/ZUMA Press

Mit Schusswunden im Auto gefunden: Indischer Separatist in Kanada erschossen

Bei dem Mann soll es sich um einen Aktivisten für die Errichtung eines unabhängigen Sikh-Staates handeln. Indische Behörden haben nach ihm gesucht.

Ein Aktivist für die Errichtung eines unabhängigen Sikh-Staates ist in Kanada erschossen worden. Der Mann sei mit Schusswunden in seinem Auto auf dem Parkplatz eines Sikh-Tempels im Bundesstaat British Columbia gefunden worden, erklärte die kanadische Polizei am Montag. Demnach sei der Mann noch vor Ort seinen Verletzungen erlegen.

Die Polizei identifizierte den Toten als den 45-jährigen Hardeep Singh Nijjar, Präsident des Tempels. Nijjar setzte sich für die Errichtung eines Sikh-Staates ein, dem sogenannten Khalistan. In Indien wurde er wegen angeblicher Terrorismusvergehen sowie eines Mordkomplotts polizeilich gesucht. Vorwürfe, die er laut kanadischen Medien zurückwies.

Nach Angaben der Welt-Sikh-Organisation in Kanada war Nijjar von Kanadas Geheimdienst wegen Drohungen gegen ihn gewarnt worden.

Timothy Pierotti von der kanadischen Mordkommission sprach von „viel Spekulation“ über die Motive der Tat. Die Polizei sei jedoch „entschlossen, die Fakten in Erfahrung zu bringen und sich bei den Ermittlungen von Beweisen leiten zu lassen“.

Der indische Bundesstaat Punjab, in dem etwa 58 Prozent Sikh und 39 Prozent Hindus leben, wurde in den 1980er und 1990er Jahren von einer gewaltsamen Unabhängigkeitsbewegung erschüttert. Tausende Menschen wurden getötet. Heute leben die lautstärksten Separatisten in der indischen Diaspora.

Indien hat sich in der Vergangenheit häufig bei ausländischen Regierungen über die Aktivitäten von Sikh-Hardlinern beschwert, die Neu Delhi zufolge den Aufstand wiederzubeleben versuchen.

Im März hatten indische Behörden Kanadas Topdiplomaten in Neu-Delhi einberufen, nachdem Sikh-Demonstranten vor Indiens diplomatischer Vertretung in Kanada protestiert hatten. (AFP)

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