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Prinz Harry sitzt im Cockpit eines Apache-Hubschraubers in Afghanistan (Archivbild).

© dpa/epa/Pool/PA Wire/JOHN STILLWELL

Reaktion auf royale Memoiren: Taliban-Sprecher fordert, Prinz Harry vor „internationales Gericht“ zu stellen

In seiner noch unveröffentlichten Autobiografie soll Prinz Harry auch über seine Zeit in Afghanistan schreiben. Das schürt Ängste um seine Sicherheit.

Prinz Harry solle vor ein „internationales Gericht“ gestellt werden, nachdem er in seiner Autobiografie die Tötung von 25 Menschen in Afghanistan gestanden hat, forderte ein Taliban-Sprecher. Gegenüber der britischen Zeitung „The Telegraph“ nannte er die darin geschilderten Taten Harrys „grausam“ und „barbarisch“.

Am 10. Januar soll Harrys Autobiografie „Spare“ (deutsch: Reserve) erscheinen. Nach Angaben britischer Medien gelangte das Buch des Prinzen in Spanien jedoch bereits am Donnerstag versehentlich in den Handel. Mehrere britische Medien beschafften sich daraufhin ein Exemplar der Memoiren, bevor diese wieder aus dem Verkauf genommen wurden.

„Eine der wichtigsten Dinge, die ich in der Armee gelernt habe, ist, dass ich für meine eigenen Handlungen verantwortlich bin. Also meine Zahl: 25“, schreibt Harry dem Sender Sky News zufolge in seinen Memoiren in Bezug auf die Zahl der von ihm getöteten Menschen bei seinen Einsätzen in Afghanistan.

Demnach habe er die tödlichen Angriffe während seiner zweiten Stationierung in Afghanistan geflogen. „Das war nichts, was mich zufrieden gemacht hat, aber auch nichts, wofür ich mich geschämt habe.“

„Ich hätte es natürlich lieber gehabt, diese Zahl nicht auf meinem Militärzeugnis oder in meinem Kopf zu haben, aber ich hätte auch lieber in einer Welt ohne die Taliban gelebt, in einer Welt ohne Krieg.“ Auch als regelmäßiger Tagträumer gebe es jedoch Realitäten, die man nicht ändern könne, schreibt der 38-Jährige, der mittlerweile mit seiner Familie in Kalifornien lebt, dem Bericht zufolge weiter.

Beobachter um Sicherheit Prinz Harrys besorgt

„Verbrecher wie Harry, die sich stolz zu ihren Verbrechen bekennen“, werden „eines Tages vor ein internationales Gericht gestellt werden“, zitiert der „Telegraph“ den Polizeisprecher der Taliban in Kabul weiter. „Die grausamen und barbarischen Aktionen von Harry und anderen haben die afghanische Bevölkerung aufgeschreckt und zu einem bewaffneten Aufstand gegen sie geführt. Wir nennen diese Art von Aufstand den heiligen Dschihad.“

Mehrere Beobachter sehen durch die nun publik gewordenen Einsätze des Prinzen die Sicherheit von Harry in Gefahr. Er gelte schon länger als mögliches Ziel islamischer Terroristen, da er bereits zweimal in Afghanistan eingesetzt wurde, schreibt „The Telegraph“. (Tsp mit dpa)

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