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Der ukrainische Soldat Sergej feuert einen Mörser auf russische Stellungen ab.

© dpa/Madeleine Kelly

„Russland könnte plötzliche Vorstöße wagen“: Warum die stockende Ukraine-Hilfe die Frontlage drastisch verändern könnte

Militärexperten berichten, dass Russland aktuell „den gesamten Kriegsschauplatz kontrolliert“. Schuld daran sei vorrangig die „Verzögerungen bei der Bereitstellung von US-Militärhilfen“.

Der aktuell vorherrschende Munitionsmangel der Ukraine könnte den Einheiten die Verteidigung der Frontlinie derzeit weitaus mehr erschweren, als es den Anschein macht. Das geht aus einem Bericht der US-amerikanischen Denkfabrik „Institute for the Study of War“ (ISW) hervor, der am Donnerstag via X (vormals Twitter) veröffentlicht wurde.

Demnach sei die Unterversorgung mit Kriegsmaterialien in der Ukraine den Militärexperten zufolge auf „Verzögerungen bei der Bereitstellung von US-Militärhilfen“ zurückzuführen.

Russland könnte Schwachstellen „ausnutzen“

Die knappen Mittel könnten die ukrainische Frontlinie mehr schwächen, „als es die langsamen russischen Vorstöße in verschiedenen Sektoren vermuten lassen würden“, so das ISW.

Die russischen Streitkräfte könnten Schwachstellen ausnutzen, um plötzliche Vorstöße zu wagen.

„Institute for the Study of War“

Ebenjene Schwachstellen könnten die russischen Streitkräfte „ausnutzen, um plötzliche und überraschende Vorstöße zu wagen, wenn die ukrainischen Ressourcen weiter schwinden.“

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Aktuell behalte Russland wegen des ukrainischen Munitionsmangels „die Kontrolle über den gesamten Kriegsschauplatz“, so das ISW. Entsprechend könne der Aggressor seine Operationen entlang der Frontlinie „fast nach Belieben verstärken oder verringern“, berichten die Experten.

Ukraine steht im Osten schwer unter Druck

Die Ukraine, die im eigenen Land an der Front schwer unter Druck steht, hatte ihre Angriffe auf russisches Territorium in den vergangenen Monaten verstärkt und sich dabei besonders auf Grenzregionen konzentriert.

Am Mittwoch gestand der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj ein, dass die Situation an der Front im Osten des Landes „schwierig“ sei. Dort seien die russischen Truppen weiter in der Offensive, in anderen Regionen hätten ihre Angriffe aber „deutlich nachgelassen“.

Prekäre Frontlage beschleunigte zuletzt EU-Hilfen

Seit längerem fehlt es den ukrainischen Truppen an Munition. Ein neues großes Paket an US-Militärhilfe wird seit Monaten im Kongress in Washington von den Republikanern blockiert.

Erst am vergangenen Mittwoch hatten sich die EU-Staaten haben nach monatelangen Verhandlungen auf eine Fortsetzung der gemeinsamen Finanzierung von militärischer Ausrüstung für die Ukraine verständigt. Die in Brüssel erzielte Einigung soll die Lieferung von Waffen, Munition und anderen Gütern im Wert von mindestens fünf Milliarden Euro garantieren.

Druck auf die Verhandlungen war zuletzt vor allem auch durch die angespannte Lage an der Front und den ungelösten innenpolitischen Streit über neue Ukraine-Hilfen in den USA entstanden. Die ukrainischen Streitkräfte benötigen nach eigenen Angaben dringend weitere Waffen- und Munitionslieferungen, um gegen die Angreifer aus Russland bestehen zu können. (Tsp., dpa, Reuters, AFP)

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