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Ein Mann und Kinder werfen eine Handvoll Hagelkörner, die sie nach einem Unwetter im Bezirk Umm al-Haiman, etwa 55 Kilometer südlich von Kuwait-Stadt, aufgesammelt haben.

© AFP / YASSER AL-ZAYYAT

„Seit 15 Jahren nicht mehr so viel Hagel“: Schwere Niederschläge in Teilen des Nahen Ostens

In mehreren Ländern des Nahen Ostens hat es heftig geregnet – teilweise auch gehagelt. In Jordanien musste die berühmte Felsenstadt Petra evakuiert werden.

Am Golf und in anderen Teilen der arabischen Welt haben schwere Regenfälle zu Überschwemmungen geführt. In Jordanien mussten Medienberichten zufolge wegen Sturzfluten Hunderte Touristen von der berühmten Felsenstadt Petra evakuiert werden. Berichte über Opfer gab es nicht. Die Rettungsorganisation Weißhelme meldete schweren Regen in Flüchtlingslagern im Norden Syriens.

In Kuwait, wo zuvor einige der höchsten Temperaturen weltweit gemessen wurden, kam es nach Regenfällen zu seltenem Hagel. Vor allem Kinder waren begeistert über das ungewöhnliche Winterwetter in dem Emirat, wie am Mittwoch auf Fotos und Videos in den Online-Netzwerken zu sehen war. „Wir hatten seit 15 Jahren nicht mehr so viel Hagel im Winter“, sagte der ehemalige Direktor von Kuwaits Wetterdienst, Mohammed Karam, der Nachrichtendienst AFP.

Nach Angaben des Wetterdienstes fielen in Kuwait seit Dienstag bis zu 63 Millimeter Niederschlag. Im Süden Kuwaits waren die Straßen teilweise mit Hagel und Eis bedeckt, wie auf Fotos und Videos zu sehen war. Kinder sammelten im Bezirk Umm al-Haiman südlich der Hauptstadt Kuwait-Stadt Hagelkörner auf und spielten damit.

Das Land am Persischen Golf leidet im Sommer unter glühender Hitze und könnte nach Angaben von Wissenschaftlern im Zuge des Klimawandels unbewohnbar werden. Im Sommer 2016 hatten die Temperaturen Spitzenwerte von 54 Grad Celsius erreicht. Da der Klimawandel Wettermuster durcheinanderbringt, rechnet Karam aber auch mit weiteren Hagelstürmen im Winter.

Überschwemmungen auch in Mekka

In den vergangenen Tagen hatte es auch in Saudi-Arabien stark geregnet. In der für Muslime heiligen Stadt Mekka wurden Autos teilweise von Wassermassen davongetragen. Die meteorologische Behörde des Landes sagte weitere Regenfälle ab Donnerstag und bis in die kommende Woche voraus. Dabei könne es auch zu Überschwemmungen kommen. Im Oman im Osten der Arabischen Halbinsel blieben die Schulen am Mittwoch in der Hauptstadt Maskat wegen Unwetters geschlossen.

In Israel gab es mehrere Tage lang ungewöhnlich heftigen Regen mit Gewittern, auf dem Hermon-Berg im Norden fiel sogar Schnee. In der Negev-Wüste im Süden des Landes wurde ein junger Mann am zweiten Weihnachtstag von einer Sturzflut mitgerissen und später bewusstlos geborgen. (dpa/AFP)

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