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Afghanen warten am 13. April 2024 nach einer Sturzflut infolge starker Regenfälle darauf, ein überschwemmtes Gebiet im Bezirk Spin Boldak in der Provinz Kandahar zu durchqueren. 

© AFP/Sanaullah Seiam

Update

Starke Regenfälle und Sturzfluten: Mindestens 70 Tote in Afghanistan – weiterer Regen vorausgesagt

Mindestens 70 Menschen sind bei Überschwemmungen in Afghanistan ums Leben gekommen. Über die Hälfte der Provinzen des Landes sind betroffen. Auch in Pakistan gab es dutzende Tote.

| Update:

In Afghanistan sind durch starke Regenfälle und Sturzfluten mindestens 70 Menschen getötet worden. Seit Freitag habe es infolge des starken Regens Sturzfluten gegeben, die „hohe menschliche und finanzielle Verluste verursachten“, sagte der Sprecher des Katastrophenschutzministeriums, Janan Sayeq, am Sonntag.

Die meisten Menschen starben demnach durch den Einsturz der Dächer ihrer Häuser. Etwa 600 Häuser und fast 200 Kilometer Straße seien beschädigt oder zerstört und etwa 2000 Hektar Ackerland „überflutet“ wurden, sagte Sayeq.

Etwa 20 der 34 Provinzen Afghanistans, darunter die Hauptstadtregion Kabul, waren von den schweren Regenfällen betroffen. Diese folgten auf eine ungewöhnlich trockene Wintersaison. Wegen der Trockenheit hatten die Landwirte ihre Aussaat verschieben müssen.

Dutzende Tote bei Unwettern in Pakistan

In Pakistan starben innerhalb von vier Tagen mindestens 65 Menschen, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Nach Angaben des Wetterdienstes fiel seit Anfang April doppelt so viel Regen wie üblich. Zwischen Freitag und Montag lösten Gewitter mit Starkregen Sturzfluten aus. Die Wassermassen brachten sogar Häuser zum Einsturz. 28 Menschen wurden durch Blitze getötet. 1300 Häuser wurden zerstört.

Die meisten Todesopfer gab es in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Dort kamen 32 Menschen ums Leben, darunter 15 Kinder.

© AFP/ABDUL MAJEED

Alle Opfer in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa seien von einstürzenden Wänden und Dächern erschlagen worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde der Provinz, Anwar Khan. Viele Bewohner überfluteter Häuser flohen in höher gelegene Gebiete und kamen in provisorischen Notunterkünften unter. 

Der Regen ließ am Dienstag und Mittwoch in weiten Teilen des Landes nach, in den kommenden Tagen wird jedoch mit neuen Unwettern gerechnet. Pakistan, das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt, ist eines der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Länder.

Auch für Afghanistan wird noch mehr Regen vorausgesagt, insbesondere in den Provinzen Kabul oder Ghazni im mittleren Osten, Nangarhar im Osten und Kandahar im Süden Afghanistans.

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im Sommer 2021 sind ausländische Hilfen für das verarmte Land drastisch zurückgegangen, was auch die Einsätze bei Naturkatastrophen erschwert.

Nach massiven Schneefällen im Osten Afghanistans waren im Februar mindestens 25 Menschen bei einem Erdrutsch ums Leben gekommen. Durch drei Wochen lang anhaltenden Niederschlägen im März starben rund 60 Menschen. (AFP)

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