Umfrage zum Ukrainekrieg: Mehrheit der Deutschen wünscht sich stärkeres Engagement der Regierung für Friedensverhandlungen
Mit Putin verhandeln oder nicht? Und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Eine Umfrage gibt Aufschluss über die Haltung innerhalb der deutschen Bevölkerung.
63 Prozent der Deutschen wünschen sich, dass sich die Bundesregierung stärker für Gespräche zwischen Russland und der Ukraine einsetzt. Das ergab eine Umfrage, die das Online-Befragungsinstitut Civey im Auftrag des Magazins „Spiegel“ durchgeführt hat.
21 Prozent der Befragten sprachen sich gegen ein Forcieren von Friedensverhandlungen aus.
Auffällig ist hierbei, dass Befragte aus Ostdeutschland sich stärker für Friedensverhandlungen und gegen Waffenlieferungen aussprechen, als Menschen aus Westdeutschland.
Gebietszugeständnisse an Russland: Wie viel sollte der Frieden kosten?
Für ein mögliches Kriegsende halten viele Deutsche eine Kompromissbereitschaft seitens der Ukraine für notwendig.
So gaben 42 Prozent an, dass das Ziel von Friedensverhandlungen die „Wiederherstellung der Grenzen des Landes vor der Annexion der Krim“ sein solle. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält aktuell auch weiterhin an einer Rückeroberung der 2014 annektierten Krim fest.
17 Prozent sprachen sich gar dafür aus, dass die Ukraine „als Gegenleistung für einen Rückzug der russischen Truppen“ weitere Gebiete an Russland abtreten solle.
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33 Prozent waren der Ansicht, dass die Friedensverhandlungen auf die alten Ländergrenzen vor der russischen Invasion abzielen sollten.
Wagenknecht und Schwarzer rufen zur Demo „Aufstand für den Frieden“ auf
Auch die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer wünschen sich von der Regierung und Olaf Scholz ein stärkeres Vorantreiben der Friedensverhandlungen mit Russland.
Für diesen Samstag haben die beiden Frauen in Berlin zu einer großen „Aufstand für den Frieden“-Kundgebung aufgerufen.
Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten.
Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer im „Manifest für Frieden“
Die Veranstaltung am Brandenburger Tor ist eine unter vielen im ganzen Land rund um den Jahrestag des russischen Überfalls. Sie steht aber besonders im Fokus, auch weil sich die Frage stellt, wer sich ihr alles anschließen wird.
In ihrem „Manifest“ hatten die Linke-Politikerin und Schwarzer vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs gewarnt und Bundeskanzler Scholz dazu aufgefordert, „die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen“.
„Verhandeln heißt, Kompromisse machen, auf beiden Seiten. Mit dem Ziel, weitere Hunderttausende Tote und Schlimmeres zu verhindern. Das meinen auch wir, meint auch die Hälfte der deutschen Bevölkerung,“ heißt es in dem Manifest. (Tsp., dpa)
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