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Michelle O’Neill (links), Erste Ministerin von Nordirland, und Mary Lou McDonald, Parteivorsitzende der Sinn Fein, stehen im Büro der ersten Ministerin. O’Neill wurde am 03. Februar 2024 als erste Katholikin ins Amt der Ersten Ministerin Nordirlands gewählt.

© picture alliance/dpa/Press Association

Volksabstimmung spätestens 2030: Sinn Fein strebt Referendum über irische Einheit an

In Nordirland ist vergangene Woche erstmals eine Sinn-Fein-Politikerin Präsidentin geworden. Bis Ende des Jahrzehnts soll eine Volksabstimmung zur irischen Einheit geben.

Die in beiden Teilen Irlands vertretene Partei Sinn Fein will bis zum Ende dieses Jahrzehnts ein Referendum über die irische Einheit erreichen. Das sagte Sinn-Fein-Präsidentin Mary Lou McDonald am Donnerstag vor Journalisten in London. Dafür sei allerdings noch viel Vorbereitung notwendig. Zudem müsse auch die Regierung in Dublin das Thema auf die Tagesordnung nehmen.

Mit Vizepräsidentin Michelle O'Neill führt seit vergangenem Wochenende erstmals eine Sinn-Fein-Politikerin die Regierung in dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland an. Auch sie betonte ihren Wunsch nach einer Volksabstimmung über die irische Einheit, wie sie in dem als Karfreitagsabkommen bezeichneten Friedensschluss von 1998 vorgesehen ist. Von London erwarte sie, dass das Abkommen respektiert werde, egal welche Partei dort an der Regierung sei.

Sinn Fein in Nordirland 2022 stärkste Kraft

Sinn Fein wurde bei der vergangenen Wahl zum Regionalparlament in Nordirland 2022 erstmals zur stärksten Kraft. Doch es dauerte zwei Jahre, bis es zur Regierungsbildung in Belfast kam, weil sich die protestantisch-unionistische DUP wegen des Streits um die Brexit-Regeln für Nordirland widersetzte.

Auch in der Republik Irland ist Sinn Fein auf dem Kurs, als stärkste Kraft Regierungsverantwortung zu übernehmen. Eine Parlamentswahl steht dort bis spätestens März 2025 an.

Sinn Fein galt früher als politischer Arm der militanten Organisation IRA, die mit Waffengewalt und Terroranschlägen für eine Vereinigung der beiden Teile Irlands kämpfte. Der Bürgerkrieg in Nordirland zwischen meist katholischen Anhängern einer irischen Vereinigung und überwiegend protestantischen Befürwortern der Union mit Großbritannien dauerte drei Jahrzehnte und kostete Tausende Menschen das Leben. (dpa)

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