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Der Brexit hat das Problem der inneririschen Grenze wieder verschärft und so den Frieden in der früheren Bürgerkriegsregion in Gefahr gebracht.

© dpa/Peter Morisson

Vor dem Jahrestag des Karfreitagsabkommens: MI5 erhöht Terror-Warnstufe für Nordirland

Der britische Geheimdienst hält einen Anschlag in der früheren Unruheprovinz für „sehr wahrscheinlich“. Im April wird US-Präsident Biden in Belfast erwartet.

Kurz vor dem 25. Jahrestag des Karfreitagsabkommens hat der britische Geheimdienst MI5 die Terrorwarnung für Nordirland erhöht. Damit gilt ein Anschlag in der früheren Unruheprovinz als „sehr wahrscheinlich“ – die zweithöchste Stufe.

Eine kleine Anzahl von Personen sei entschlossen, „politisch motivierte Gewalt“ zu verüben, warnte der britische Nordirland-Minister Chris Heaton-Harris am Dienstag in London. Er rief die Öffentlichkeit dazu auf, wachsam zu sein.

Mit dem Karfreitagsabkommen wurde am 10. April 1998 der jahrzehntelange bewaffnete Konflikt zwischen meist katholischen Befürwortern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands und den überwiegend protestantischen Anhängern der Union Nordirlands mit Großbritannien beendet. Zu den Feierlichkeiten wird nächsten Monat auch US-Präsident Joe Biden in der nordirischen Hauptstadt Belfast erwartet. Der genaue Termin ist noch nicht bekannt.

Die Grenze zur Republik Irland wurde mit dem Brexit wieder zum Problem

Der EU-Austritt Großbritanniens hat das fein austarierte Verhältnis zwischen Befürwortern und Gegnern der irischen Einheit durcheinandergebracht. Hintergrund ist, dass die längst unsichtbar gewordene Grenze zwischen dem britischen Nordirland und der Republik Irland mit dem Brexit zur EU-Außengrenze wurde. Ihren Streit um Sonderregeln für Nordirland legten Brüssel und London zwar bei, doch die größte protestantische Partei DUP lehnt den Kompromiss ab.

Auf katholisch-republikanischer Seite gibt es noch immer aktive bewaffnete Splittergruppen der früheren paramilitärischen Organisation IRA. Sie werden auch hinter einem Anschlag auf einen Polizisten vor wenigen Wochen vermutet. (dpa)

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