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Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (links) und Elaheh Mohammadi waren im Iran zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

© dpa/Mehrdad Aladin

Wegen Fall Amini verurteilt: Iran lässt Journalistinnen Hamedi und Mohammadi auf Kaution frei

Die preisgekrönten Frauen waren im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten im Herbst 2022 verurteilt worden. Jetzt durften sie das berüchtigte Ewin-Gefängnis verlassen.

Die preisgekrönten iranischen Journalistinnen Elaheh Mohammadi und Nilufar Hamedi sind Medienberichten zufolge auf Kaution freigelassen worden. Wie ihre Arbeitgeber, die Zeitungen „Shargh“ und „Hammihan“ am Sonntag berichteten, durften die beiden Frauen das berüchtigte Ewin-Gefängnis verlassen.

Ein Revolutionsgericht hatte Hamedi im Oktober zu sieben und Mohammadi zu sechs Jahren Haft im Zusammenhang mit den landesweiten Protesten im Herbst 2022 verurteilt. Beide Journalistinnen wurden der Zusammenarbeit mit den USA beschuldigt und wegen Verstößen gegen die nationale Sicherheit angeklagt.

Die Frauen waren im Herbst 2022 unter den Ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Sittenwächter hatten die junge Frau wegen eines angeblich schlecht sitzenden Kopftuchs gewaltsam festgenommen, Amini fiel ins Koma und starb nur wenige Tage später am 16. September 2022.

Hamedi recherchierte zum Zeitpunkt des Todes als Journalistin der Zeitung „Shargh“ im Krankenhaus und veröffentlichte ein Foto der trauernden Eltern, das um die Welt ging.

Vor einem berüchtigten Revolutionsgericht in Teheran, dessen Vorsitzender Richter Abolghassem Salawati für besonders harsche Urteile bekannt ist, wurde das Verfahren verhandelt. Seit mehr als zehn Jahren ist der Mann durch die EU mit Sanktionen belegt. Im Rahmen der jüngsten Protestwelle sprach Salawati mehrere Todesurteile gegen Demonstranten.

International bekam der Fall große Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis saßen, zeichnete die Unesco die Frauen für ihre Berichterstattung Anfang Mai in Abwesenheit mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus. (dpa)

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