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Ägypten: Abschied von Nobelpreisträger Nagib Mahfus

Ägypten hat heute feierlich Abschied von Nagib Mahfus genommen. Er war der einzige arabischsprachige Literatur-Nobelpreisträger.

Kairo - Staatschef Husni Mubarak und dessen Sohn Gamal begleiteten kurzzeitig den Trauerzug des 94-Jährigen, einen Tag nach dessen Tod in einem Kairoer Krankenhaus. Mit militärischen Ehren wurde der Schriftsteller in der schlichten Familiengruft auf einem Friedhof im Südosten Kairos beigesetzt.

Mahfus' Frau, seine zwei Töchter sowie fast tausend Gäste wohnten zuvor der religiösen Zeremonie für den Verstorbenen in der El-Raschdan-Moschee bei. Auch mehrere Regierungsmitglieder, darunter Ministerpräsident Ahmed Nasif, sowie ägyptische und arabische Schriftsteller wie Gamal Ghitani und Jussef el Kaid nahmen an den Feierlichkeiten teil. Das Totengebet wurde von der obersten religiösen Autorität Ägyptens, dem Scheich von El Ashar, Mohammed Sajed Tantawi, gehalten und live im Fernsehen übertragen. "Er hat die ägyptische und arabische Literatur überall in der Welt bekannt gemacht", sagte Scheich Tantawi. Bereits am Vormittag gab es eine kleine religiöse Zeremonie mit etwa 200 Gästen in der El-Hussein-Moschee im islamischen Teil der ägyptischen Hauptstadt.

Mahfus schrieb über 50 Romane und mehr als 100 Kurzgeschichten. Den Nobelpreis bekam er 1988 als erster Autor der arabischen Welt. 1994 entkam der Autor nur knapp einem Attentat, als ein radikaler Islamist ihn mit einem Messer erstechen wollte. Mahfus starb am Mittwoch an Herzversagen. (tso/AFP)

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