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Aktionskunst: Drahtwanderung

In einer Drahtkugel will der Aktionskünstler Arnd Drossel rund 300 Kilometer durch Nordrhein-Westfalen laufen.

Dorsten/Düsseldorf - Mit dem Projekt wolle er auf die Situation psychisch kranker Menschen aufmerksam machen, sagte der 38-Jährige in seiner Geburtsstadt Dorsten (Kreis Recklinghausen). Von dort will Drossel an diesem Mittwoch starten und bis zum 28. April täglich etwa 20 Kilometer zurücklegen. Die 120 Kilogramm schwere Kugel hat einen Durchmesser von 2,10 Metern und besteht aus 250 gebogenen Edelstahlstäben. Gebaut wurde sie von Patienten der Sozialpsychiatrischen Initiative Paderborn.

"Ich war vor einem Jahr selbst auf einem Tiefpunkt angelangt - da kam mir die Idee mit der Kugel", sagte Drossel. Sie solle helfen, eine "Innere Balance" zu finden. Gleichzeitig will der Möbeldesigner anderen Menschen Mut machen, die ihr inneres Gleichgewicht verloren haben. Unterwegs sammelt er Spendengelder, die psychiatrischen Einrichtungen zu Gute kommen sollen. Auch schlafen will Drossel in der Kugel.

Etappe durchs Raubtiergehege

Schirmherr der Aktion ist Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). "Psychisch kranke Menschen werden in unserer Gesellschaft oft ausgegrenzt und stigmatisiert", sagte Laumann in Düsseldorf. "Dies muss sich ändern. Wir müssen dem Schicksal dieser Menschen mehr Aufmerksamkeit und Verständnis schenken und ihnen eine Teilhabe am Alltags- und Berufsleben ermöglichen."

Drossels Weg in der Kugel führt unter anderem über Borken, Coesfeld, Münster, Warendorf und Paderborn. Eine Etappe will der Künstler am 22. April durch das Raubtiergehege im Safaripark Stukenbrock zurücklegen. Ziel der Tour ist Warburg im Kreis Höxter, wo Drossel heute lebt. (tso/dpa)

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