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Art Cologne: Hitler und ein Barren Gold

Rund 190 internationale Galerien nehmen in diesem Jahr an der Kölner Kunstmesse Art Cologne teil. Von Mittwoch an zeigen sie ihr Angebot von Kunstwerken zwischen Klassischer Moderne und aktueller Gegenwart.

Köln - Die in die Jahre gekommene älteste Kunstmesse der Welt präsentiert sich in ihrer 41. Ausgabe erstmals im Frühjahr. Mit der Verlegung aus dem Herbst versucht die "Mutter aller Kunstmessen" steigendem Druck durch die mittlerweile zahlreichen Konkurrenz-Messen des Kontinents von Basel bis Berlin zu entgehen. Der Geschäftsführer der KölnMesse, Oliver P. Kurth, gestand das Fehlen "der ein oder anderen" Galerie ein: Die Verweigerer wollten nach seinen Worten entweder aus Skepsis gegenüber dem neuen Termin oder wegen "logistischer" Probleme nicht zum zweiten Mal binnen sechs Monaten am Rhein ausstellen.

Erwartet werden in den zwei Messehallen bis Sonntag rund 70.000 Besucher, die sich im neuen, vielbeachteten "Open Space" auch extra für die Art Cologne geschaffene Raum-Kunstwerke ansehen können. Traditionell haben 25 besonders talentierte Künstler eigene Förderkojen.

Im benachbarten Düsseldorf will ab Donnerstag (ebenfalls bis 22. April) die neu geschaffene und in der Szene mit Spannung erwartete Kunstmesse "dc - duesseldorf contemporary" ihre Türen öffnen. Offenbar in Hoffnung auf "Synergien" wird dort von rund 80 Galerien aus dem In- und Ausland junge Kunst ab 1980 angeboten.

Hitler als Bettvorleger

Neulich noch in einem Berliner Museum war das riesige, glitzernde Zero-Wandrelief "Garten Eden" (1966) von Heinz Mack zu bewundern, das in Köln jetzt für 550.000 Euro zu haben ist. Neben unbedeutenden Gerhard-Richter-Arbeiten im zahlbaren Postkarten-Miniformat findet sich als kraftvolles Monumental-Gemälde von Georg Baselitz eine starkfarbige "Kirche" (1986/980 000 Euro), die in der Manier des Meisters natürlich auf dem Kopf steht.

Einen genau 12,5 Kilo schweren Goldbarren hat der prominente US- Videokünstler Gary Hill für seine Installation "Frustrum" halb in einem Becken mit Mineralöl versenkt. Über das - allerdings unverkäufliche - geheimnisvolle Werk wacht im Halbdunkel der Sonderkoje nicht nur ein Flügel schwingender Video-Adler - sondern auch eine Riege ganz realer breitschultriger Herren. (Von Gerd Korinthenberg, dpa)

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