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Auktionen: Ein Schiele für 6,8 Millionen Euro

Britische Auktionshäuser versuchen derzeit, sich gegenseitig mit Rekorden zu übertreffen: Bei Christie's wechselten Kunstwerke für 89,7 Millionen Pfund (rund 136 Millionen Euro) die Besitzer, so viel wie noch nie an einem Abend.

London - Teuerstes Bild des gestrigen Abends war das Gemälde "Les Maisons dans les Arbres" (Die Häuser in den Bäumen) des französischen Malers Fernand Léger (1881-1955). Dafür wurden umgerechnet 9,3 Millionen Euro gezahlt, fast das Doppelte des Schätzpreises.

Ein Selbstbildnis von Egon Schiele (1890-1918) verkaufte sich für mehr als 6,8 Millionen Euro. Mehr Geld wurde bei Christie's in London an einem einzigen Abend noch nie für Kunst ausgegeben. Mit Einnahmen von insgesamt 95 Millionen Pfund (rund 144 Millionen Euro) hatte die Konkurrenz von Sotheby's schon am Montag einen "Europarekord" aufgestellt. Die Versteigerungen dauern noch bis Donnerstag. Alles in allem werden Erlöse von mehr als einer halben Milliarde Euro erwartet.

Neue Generation von reichen Auktionären

Der internationale Kunstmarkt befindet sich zurzeit in einem Boom wie seit Ende der 80er-Jahre nicht mehr. Grund: Eine neue Generation von reichen Sammlern und Spekulanten, von denen viele aus Staaten wie Russland oder China kommen. Zu den teuersten Gemälden am Dienstagabend gehörte auch ein Bild von Amedeo Modigliani ("La Fillette au Béret") für 6,1 Millionen Pfund sowie von René Magritte ("Le Prêtre Marié") für 5,3 Millionen Pfund.

Für Schieles "Selbstbildnis mit gespreizten Fingern" aus dem Jahr 1909 wurden insgesamt 4,5 Millionen Pfund (rund 6,83 Millionen Euro) bezahlt. Auch hier wurde der Schätzpreis deutlich übertroffen. Dagegen fand ein anderes Schiele-Gemälde aus dem Jahr 1911 ("Prozession"), für das mindestens fünf Millionen Pfund erwartet worden waren, keinen Käufer.

Neben den bisherigen Besitzern verdienen auch die Auktionshäuser mit den Gemälden nicht schlecht. Bis zum Verkaufspreis von 250.000 Pfund werden 20 Prozent an Gebühren fällig, darüber zwölf Prozent. (tso/dpa)

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