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Kultur: Babel & Co: Bruno Preisendörfer über das heitere Beruferaten unter Literaten

In der letzten Zeit sind die Berufe in der deutschen Literatur recht originell geworden. Vor ein paar Jahren schon schickte Jens Sparschuh einen Zimmerspringbrunnenvertreter durch ostdeutsche Gegenden.

In der letzten Zeit sind die Berufe in der deutschen Literatur recht originell geworden. Vor ein paar Jahren schon schickte Jens Sparschuh einen Zimmerspringbrunnenvertreter durch ostdeutsche Gegenden. Bei Katharina Hacker hat es ein Bademeister zum Buchtitel gebracht; und "Hampels Fluchten" von Michael Kumpfmüller erzählen Leben und Abenteuer eines Bettenverkäufers. Am Sonntag um 11 Uhr findet im Theater des Westens ein literarisches Matratzendrücken mit dem Autor statt.

Wie weit die Sache erotisch ausufert, kann man vorher allerdings nicht wissen. Ausufernde Erotik garantiert dafür Bridge Markland. Schon der Titel der Veranstaltung ist eine Art Vorspiel: "Best Off. Erotische Lesung und Transgender-Performances / Szenische Lesung". Das gibt es am Donnerstag um 21 Uhr in der Goldmund-Lounge im Pfefferberg. Am Abend davor gibt es im BKA Luftschloss auf dem Schlossplatz um 20 Uhr schon ein liebes bisschen, obwohl das, zugegeben, eine recht freie Übersetzung ist. Offiziell gibt es "love bites" mit Markland und Annette Berr, Regina Nössler, Jean Horny und Claudia Gehrke vom Konkursbuchverlag.

Womöglich fehlt Ihnen noch ein Buchbrummer, den man auf den Tannenbaumständer legen kann, damit er nicht umkippt? Wenn Sie sich am Donnerstag zwischen 11 und 16 Uhr 30 in oder an der Rostlaube in Dahlem aufhalten, könnten Sie das Problem lösen. Der Förderkreis der Germanistenbibliothek veranstaltet dort einen Bücherbasar.

In der letzten Woche wurde am Schluss der Kolumne gefragt, am Schluss welchen Romans gefragt wurde: "Ach, hast du gesehen, ob das Mädchen den Schraubenzieher zurückgelegt hat?" Ziemlich schwer, zugegeben. Es war "Main Street" von Sinclair Lewis, ein wunderbar dickes und wunderbar schönes Buch. Sie sind zu beneiden, sollten Sie es noch nicht gelesen haben. Heute wird Schluss gemacht mit dem letzten Satz eines Romans, an dessen Schluss einer Schluss gemacht hat. Der unter Germanisten furchtbar berühmte Satz lautet: "Kein Geistlicher hat ihn begleitet."

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