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Kultur: Bayern unter Druck: Manchmal quer

Eberhard Sinner besitzt zwei Vorteile, die der Ministerpräsident für sich zu nutzen weiß: Zum einen kommt er aus der CSU-Landtagsfraktion, die über die Berufung des TU-Präsidenten Wolfgang Herrmann schon hörbar geknurrt hatte. Zum anderen gilt der 56 Jahre alte Forstwissenschaftler aus Unterfranken als einer der wenigen Politiker, die es wagen, dem Regierungschef zu widersprechen.

Eberhard Sinner besitzt zwei Vorteile, die der Ministerpräsident für sich zu nutzen weiß: Zum einen kommt er aus der CSU-Landtagsfraktion, die über die Berufung des TU-Präsidenten Wolfgang Herrmann schon hörbar geknurrt hatte. Zum anderen gilt der 56 Jahre alte Forstwissenschaftler aus Unterfranken als einer der wenigen Politiker, die es wagen, dem Regierungschef zu widersprechen. Seine Kompetenz auf dem Feld der Ökologie hat ihm so manche Bemerkung erlaubt, die bei anderen als Frecheit gewertet würde. Die CSU-Fraktion sei "kein Abnickggremium für unausgereifte Beschlüsse der Staatsregierung", war eine dieser Art. Doch Stoiber sieht in ihm plötzlich einen "innovativen Kopf". So einen ins Kabinett zu holen, schmückt in seinen Augen einen Regierungschef. Stoiber hat in der Krise nicht den CSU-Vordenker Alois Glück erkoren, sondern einen Querdenker. Rein theoretisch könnte sich der Bayernherrscher ein wenig fühlen wie der Papst. Der macht den kritischen Bischof Karl Lehmann doch noch zum Kardinal. Natürlich hinkt der Vergleich: Sinner ist Protestant.

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