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Der argentinische Regisseur Héctor Babenco 2014 beim Filmfestival in Venedig. Er zeigte dort seine Episode aus "Words with Gods", einem Kompilationsfilm zum Thema Religion.

© dpa

Bedeutender Filmemacher Südamerikas: Héctor Babenco gestorben

Héctor Babenco, der argentinisch-brasilianische Regisseur von "Der Kuss der Spinnenfrau", ist am Mittwoch mit 70 Jahren in São Paulo gestorben.

Einer der bekanntesten Filmregisseure Südamerikas, der Argentinier Héctor Babenco, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Wie brasilianische Medien berichten, starb er am Mittwoch in São Paulo an Herzversagen. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Der Kuss der Spinnenfrau“ (1985), mit dem er auf der Berlinale Furore machte, "Wolfsmilch" (1987) mit Jack Nicholson und Meryl Streep, „Carandiru“ (2003) und „Vergangenheit" (2007).
„Der Kuss der Spinnenfrau", ein Hollywood-Drama, in dem es um die Beziehung zweier Gefangener während der Militärdiktatur geht, wurde auch seine erfolgreichste Produktion, William Hurt gewann dafür den Darsteller-Oscar, Babenco war für die beste Regie nominiert.

Geboren ist Babenco 1946 im argentinischen Mar del Plata, als Sohn jüdischer Emigranten aus Osteuropa. Seit 1977 besaß er auch die brasilianische Staatsangehörigkeit. 1981 machte er mit „Pixote – Asphalthaie“ von sich reden, einem Film über das Leben von Straßenkindern in São Paulo, gedreht mit jungen Laiendarstellern. Daraufhin interessierte sich Hollywood für ihn, nach einigen Jahren, in denen er für die großen Studios arbeitete, kehrte er jedoch nach Brasilien zurück. Er wollte an seiner frühen Begeisterung für das dortige Cinema Nôvo festhalten, beharrte als Autorenfilmer auf künstlerische Unabhängigkeit.

Héctor Babenco kam öfter zur Berlinale, 2001 war er Mitglied der Wettbewerbs-Jury. dpa/Tsp

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