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BESETZUNGSzettel: Christkind? Jupiter!

Frederik Hanssen sucht Konzerte ohne Lametta

Und schon sind wir wieder mittendrin im jährlichen Berliner Advents-Klassikmarathon: Allüberall auf den Konzertsaalsitzen seh ich Besucheraugen blitzen! Und droben aus dem Himmelstor lauscht zufrieden das Christkind hervor. Vor allem, wenn Barockmusik festlich erklingt. Beim Konzerthausorchester ist ab dem 6.12. der Leipziger Thomanerchor zu Gast, die Wiener Sängerknaben geben sich am 8. und 9.12. die Ehre, und außerdem sind überall in der Stadt Dutzende Ensembles zu erleben, die immer nur dann auftauchen, wenn der Hunger der musikliebenden Massen nach Erbaulichem am Größten ist.

Inmitten dieses allgemeinen Jauchzens und Frohlockens wirkt das Programm des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin am Sonntag richtig mutig: Kein Bach, kein Händel, kein Vivaldi, nein, der russische Dirigent Vladimir Fedoseyev eröffnet sein Programm mit Nikolai Rimski-Korsakows erotisierendem 1001- Nacht-Tongemälde Scheherazade, einem Meisterwerk der raffinierten Instrumentationskunst des späten 19. Jahrhunderts. Und nach der Pause folgt dann Mozarts Jupiter-Sinfonie, der genialste Beitrag des früh vollendeten Komponisten zum Genre der Sinfonie. Ein Fest – für die Ohren.

Konzerthaus, So 9.12.,

20 Uhr, ab 25 €

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