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BESETZUNGSzettel: Wie’s hallt im Wald

Frederik Hanssen über Jäger und goldene Schüsse

Es gibt Opern, von denen kann man gar nicht genug bekommen. Der Freischütz, Carl Maria von Webers Musikdrama über den deutschen Wald und die deutsche Seele, gehört zweifellos dazu. Darum ist das romantische Meisterwerk in Berlin auch in allen drei Opernhäusern zu sehen. An der Komischen Oper ist Regisseur Christoph Nel der Geschichte radikalpsychologisch und (im Finale) mit der Handkamera zu Leibe gerückt, die Produktion der Deutschen Oper machte vor allem wegen eines verwackelten Jägerchors von sich reden, enttäuscht aber auch optisch durch einen inszenatorischen Schlingerkurs. Nikolaus Lehnhoffs Interpretation an der Staatsoper dagegen ist in ihrem eleganten Realismus von zeitloser Schönheit.

Für die Aufführungsserie zum Saisonstart Unter den Linden wurden keine großen Stars verpflichtet – das Haus kann den „Freischütz“ mit seinen eigenen Kräften problemlos besetzen: Am Pult steht Barenboims Assistent Julien Salemcour, als Agathe ist Carola Höhn zu erleben, als Kaspar Hanno Müller-Brachmann, beide seit vielen Jahren Stützen des Staatsopern-Ensembles. Ein Abend, ebenso empfehlenswert für Jäger wie für Sammler.

Staatsoper, Fr 31.8., 19.30 Uhr, So 2.9., 18 Uhr, ab 8 €

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