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Kultur: BESTSELLER-VERFILMUNG

Liebesleben

Eine Taube flattert in einer gläsernen Kuppel herum. Jara schaut ihr zu. Sie weiß, was der Vogel durchmacht, denn auch sie fühlt sich eingesperrt: Sie hat einen lieben Mann, eine schöne Wohnung und einen Job an der Jerusalemer Uni in Aussicht. Alles weitere scheint vorgezeichnet. Plötzlich sieht sie einen Ausweg in Gestalt des viel älteren Arie, einem Studienfreund ihres Vaters. Jara drängt sich ihm auf, bekommt Sex, aber nicht so, wie sie wollte – und findet letztlich doch den Weg aus der Glasglocke. Regiedebütantin Maria Schrader (auch Drehbuch) hat den Roman von Zeruya Shalev klug und konzentriert adaptiert. Sie hat viele Szenen stark verändert, einige hinzuerfunden und das Motiv der sexuellen Obsession abgeschwächt. Mit „Liebesleben“ ist ihr die dichte Entwicklungsgeschichte einer jungen Frau und ein spannendes Familiendrama gelungen. Gut. Nadine Lange

„Liebesleben“, D/Israel 2007, 113 Min., R: Maria Schrader, D: Netta Garti, Rade Sherbedgia

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