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Biennale in Venedig: Deutscher Pavillon wird Schlingensief-Gedenkstätte

Die "Kirche der Angst" und das Operndorf in Burkina Faso: Der deutsche Pavillon auf der Biennale in Venedig wird eine Gedenkstätte für Christoph Schlingensiefs Projekte.

Ein Monat vor Beginn der Kunst-Biennale in Venedig steht die Gestaltung des Deutschen Pavillons fest: drei Gedenkräume für Christoph Schlingensief. Der im vergangenen Sommer verstorbene Multimedia-Künstler sollte ursprünglich den Pavillon gestalten, doch seine Pläne waren nicht weit genug gediehen, als dass sie ohne ihn hätten umgesetzt werden können. Daher entschied Kuratorin Susanne Gaensheimer, die Leiterin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt, bereits existierende Werke Schlingensiefs im Deutschen Pavillon zu zeigen.

Die 54. Internationale Kunstausstellung in Venedig (Biennale) wird am 4. Juni eröffnet und ist bis 27. November zu sehen. Der Deutsche Pavillon wird am 1. Juni der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach dem Tod Schlingensiefs habe die Kuratorin gemeinsam mit dessen Witwe Aino Laberenz entschieden, „das von ihm skizzenhaft angedachte Projekt nicht zu realisieren“, teilte der Sprecher des Deutschen Pavillons, Markus Müller, am Donnerstag mit.

Die nun ausgewählten (älteren) Werke gäben „einen repräsentativen Einblick in sein vielschichtiges ¼uvre“. Im Hauptraum des Pavillons werde die Bühne der „Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ wieder aufgebaut - eine Rauminstallation, die Schlingensief für die Ruhrtriennale 2008 entworfen hat, und die sich mit dem Thema „Leben wollen, aber Sterben müssen“ auseinandersetzt.

Im rechten Seitenraum werde ein Kino eingerichtet, in dem sechs Filme aus verschiedenen Schaffensperioden laufen. Im linken Seitenflügel werden Schlingensiefs Pläne für ein Operndorf in Afrika dokumentiert, das auch nach seinem Tod - mit Schule, Kantine, Krankenstation und Festspielgebäude - in Burkina Faso entsteht.

Das Museum Folkwang in Essen bereite derzeit eine Christoph-Schlingensief-Retrospektive vor, berichtete Müller weiter. Sie soll im Rahmen der Ruhrtriennale 2012-2014 gezeigt werden. (dpa)

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