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Kultur: Blitzblank

Preisträgerkonzert des Musikwettbewerbs

Kreativität, Sensibilität und Sozialkompetenz beschwört Wolfgang Gönnenwein als unverzichtbaren Gewinn der musischen Erziehung zum Abschlusskonzert des Deutschen Musikwettbewerbs im Konzerthaus. Auch die vielen Preise des aktuellen Jahrgangs führt der Vorsitzende zum Beweis künstlerischer Leistungsfähigkeit deutscher Hochschulen an. Doch die Preisträger der Sparte Solokonzert strahlen eher fleißige Solidität als künstlerisches Wollen aus. Die Chinesin Miao Huang zeigt in Beethovens 4. Klavierkonzert in G-Dur blitzblanke Geläufigkeit. Doch mit Beethovens Humor im Finale kann sie nicht viel anfangen – der Forte-Zugriff bleibt gepresst. Auch ihre feinperlenden Arpeggien und Pianissimo-Kantilenen enthalten eher kühles Chopin-Flair. Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Marcus Bosch, das alle Beethoven-Erfahrung in die Waagschale wirft, kann so kein echter Dialog entstehen.

Das 2004 entstandene Posaunenkonzert von Henri Tomasi gibt dem Solisten Lars Karlin fast nur die Gelegenheit, einen schönen weichen Ansatz in der recht brav auf impressionistischen Spuren wandelnden Melodik zu zeigen. So bereitet das virtuos aufspielende Posaunenensemble Trombone Unit Hannover mit Karlins Arrangement von Händels „Feuerwerksmusik“ und dem witzig-eklektischen „Osteoblast“ von Derek Bourgeois das größte Vergnügen. Isabel Herzfeld

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