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Blumenbar Verlag: Berlin: Lieblingsort der Verlage

Der Blumenbar Verlag zieht, wie zum Beispiel auch der Suhrkamp Verlag oder vor einigen Jahren die Ullstein-Gruppe, nach Berlin, und zwar schon im kommenden Monat.

Als der Münchener Blumenbar Verlag vor gut zwei Jahren verkündete, einen Anwalt als Investor bei sich einsteigen zu lassen, erklärte Wolfgang Farkas, der mit seinem Partner Lars Birken-Bertsch den Verlag leitet: „Wir wollen unseren Verlag weiterentwickeln und dabei unsere Unabhängigkeit bewahren.“

Nun entwickelt sich der 2002 gegründete Verlag auch geografisch weiter und zieht, wie zum Beispiel auch der Suhrkamp Verlag (der aus Frankfurt kommt) oder vor einigen Jahren die Ullstein-Gruppe (die von Berlin nach München und wieder zurück ging), nach Berlin, und zwar schon im kommenden Monat, am 15. September. Als Grund gibt der Blumenbar Verlag an, dass zahlreiche Autoren und Mitarbeiter in Berlin leben, darunter nicht nur Grafiker, Lektoren und Übersetzer, sondern auch der für die Programmleitung zuständige Wolfgang Farkas. Sein Partner Lars Birken-Bertsch allerdings bleibt in München und betreut eine weiter bestehende Münchener Dependance. Ein wichtigerer Grund aber sei, wie Wolfgang Farkas der „Süddeutschen Zeitung“ verriet, „dass wir einen neuen, in Berlin ansässigen Vertriebspartner haben, der mit uns ab 2010 unsere Bücher in den Handel bringen wird“.

Bekannt gegeben werden soll dieser neue Vertriebspartner aber erst Ende September. Wie es so mancher Berliner Spatz jedoch vom Dach pfeift, könnte dieser Partner der in der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg ansässige Berlin Verlag sein, von dem es zuletzt gerüchteweise immer mal wieder hieß, er interessiere sich für den Blumenbar Verlag als neues Sublabel. Vertriebspartnerschaft ist für Farkas und Birken-Bertsch natürlich besser, so bleibt die Unabhängigkeit erhalten. Und so kann der Verlag auch besser mit seinem Programm fortfahren, das stark popkulturelle Züge trägt. Blumenbar veröffentlichte bisher beispielsweise Bücher von dem Musiker Peter Licht, von den Künstlern Matias Faldbakken und Tracey Emin, von Tom Kummer oder Tony Parsons. In diesem Herbst wiederum wartet man unter anderem mit Leonard Cohens 1963 erstmals veröffentlichtem Debütroman „Das Lieblingsspiel“ auf, der von dem Schriftsteller und in Ohio lehrenden Germanistik-Dozenten Gregor Hens neu übersetzt wurde.

Bei diesem Programm versteht es sich, dass man bei Blumenbar nicht ohne Stolz verkündet, wo sich der neue Berliner Verlagssitz befinden wird: in der Klosterstraße 44 in Mitte, im einstigen Ostberliner Fernmeldeamt. Denn hier hat auch der WMF-Club sein neues Zuhause, zudem gibt es in dem Haus eine Reihe von Künstlerateliers sowie einen Konzert- und Theatersaal. gbar

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