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Die französische Filmikone Brigitte Bardot hatte nie ein Problem mit Komplimenten für ihr Aussehen.

© AFP/Eric Feferberg

Brigitte Bardot: BB nennt #MeToo-Debatte "scheinheilig, lächerlich, uninteressant"

Erst hatte sich die französische Filmdiva Catherine Deneuve kontrovers zu sexueller Gewalt gegen Frauen geäußert. Nun legt eine andere Ikone Frankreichs nach.

Die französische Schauspiel-Legende Brigitte Bardot hält die Debatte über sexuelle Belästigung im Filmgeschäft für übertrieben. „Was Schauspielerinnen angeht, und nicht Frauen im Allgemeinen, ist das in der großen Mehrheit der Fälle scheinheilig, lächerlich, uninteressant“, sagte Bardot dem Magazin "Paris Match". Viele Schauspielerinnen versuchten mit Produzenten zu flirten, um eine Rolle zu ergattern. "Und dann sagen sie, dass sie belästigt wurden, damit wir über sie reden." In Wirklichkeit schade ihnen das statt ihnen zu nützen.

Sie selbst sei in ihrer Schauspielkarriere niemals Opfer sexueller Belästigung geworden, sagte die 83-Jährige. „Und ich fand es charmant, dass man mir sagt, dass ich schön bin oder einen netten kleinen Hintern habe. Diese Art von Kompliment ist angenehm.“ Bardot („Und ewig lockt das Weib“) wurde in den 1950er und 1960er Jahren als Sexsymbol bekannt. Sie verabschiedete sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere von der Leinwand und setzt sich seitdem für den Tierschutz ein. Sie machte auch wiederholt Schlagzeilen mit ihrer Sympathie für die französische Rechtsaußen-Partei Front National.

Viel Kritik in Frankreich an #MeToo

In Frankreich hatte in der vergangenen Woche ein offener Brief von rund hundert Frauen, in dem die Urheberinnen der #MeToo-Debatte angegriffen wurden, einen Sturm der Entrüstung entfacht. Die "Freiheit zu belästigen" sei "unerlässlich für die sexuelle Freiheit", hieß es in dem auch von Filmdiva Catherine Deneuve unterzeichneten Aufruf. Die Veröffentlichung von Männernamen führe dazu, dass viele auf eine Stufe mit Sexualstraftätern gestellt würden.

Deneuve bat die Opfer sexueller Gewalt später um Entschuldigung, falls diese sich durch den Aufruf angegriffen fühlen sollten. Den Text selbst verteidigte sie aber.

Prominente Beschuldigung in Deutschland

In Deutschland war in der #MeToo-Debatte mit Dieter Wedel zum ersten Mal ein Beschuldigter genannt worden. Schauspielerin Iris Berben hatte dies begrüßt und in der Wochenzeitung "Die Zeit" berichtet, wie sie selbst Ende der 70er Jahre von Regisseur Wedel gedemütigt worden sei, nachdem sie eine Einladung zum Essen ausgeschlagen hatte.

Vorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein, Schauspielerinnen sexuell belästigt zu haben, hatten die #MeToo-Debatte um Sexismus und sexuelle Gewalt losgetreten. (AFP, dpa, TSP)

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