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Bühne: Kritiker verreißen Elton Johns Musical

Sir Elton John (59) hat mit seinem Vampir-Musical "Lestat" am Broadway die Kritiker verschreckt. Die "New York Times" bezeichnete "Lestat" am Mittwoch als "Schlafpille".

New York - Der "Hollywood Reporter" urteilte: "Lachhaft" und "von tödlicher Langeweile". Die "New York Post" spottete: "Dies ist ein Musical, das höchstens dem Chefbuchhalter einer Blutbank gefallen könnte."

Elton John schien vor der Premiere am Dienstagabend bereits Böses zu ahnen. "Ich wäre wirklich ein kompletter Lügner, wenn ich sagen würde, dass ich nicht nervös bin, dass es ein Flop werden könnte." Das Musical war zuvor bereits kurze Zeit in San Francisco gelaufen und dort auch schon sehr ungünstig aufgenommen worden. Seitdem sei es aber "zu 80 Prozent" geändert worden, versicherte John. "Ich weiß nur, dass wir es so gut gemacht haben, wie wir konnten."

Die umgerechnet zehn Millionen Euro teure Produktion entstand nach Vampir-Romanen der amerikanischen Fantasy-Autorin Anne Rice, deren Buch "Interview With The Vampire" 1994 mit Brad Pitt und Tom Cruise verfilmt worden war. Für seine Musical-Fassung setzte John auf eher klassische Musik, "da die Geschichte ja vor über 200 Jahren spielt". Es geht um einen Franzosen, der durch eine Wolfsjagd zum Vampir wird. Die Texte schrieb Bernie Taupin.

Schon zwei Mal zuvor sind Vampir-Musicals am Broadway gescheitert. 2002 endete eine Inszenierung nach dem Roman-Polanski-Film "Tanz der Vampire" nach nur zwei Monaten, 2004 musste "Dracula, the Musical" mit großen Verlusten eingestellt werden. "Diese Fixierung auf singende Vampire muss aufhören", forderte am Mittwoch die "Washington Post". Au ch das Fachblatt "Variety" verlangte: "Es ist Zeit, den Sarg endgültig zuzunageln." (tso/dpa)

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