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Theatertreffen: Köln und Wien erste Wahl

Nur eine Berliner Inszenierung ist zum Theatertreffen 2010 eingeladen: Dea Lohers „Diebe“ in der Uraufführung von Andreas Kriegenburg (Deutsches Theater). So darf sich das Publikum in der Hauptstadt ab 7. Mai auf neun auswärtige Produktionen freuen, darunter auf einige Theatertreffen-Neulinge.

Inoffizieller Favorit ist mit zweieinhalb Einladungen das Schauspiel Köln – mit Karin Beiers Inszenierung „Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen“ von Ettore Scola und Ruggero Maccari, Horváths „Kasimir und Karoline“ von Johan Simons und Paul Koek (in Koproduktion mit dem NT Gent) und mit „Die Kontrakte des Kaufmanns“, Elfriede Jelineks Text zur Wirtschafts- und Finanzkrise (Regie: Nicolas Stemann), eine Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg. Von dort kommt „Liebe und Geld“ von Dennis Kelly (Regie: Stephan Kimmig) nach Berlin. Stemann und Kimmig sind Theatertreffen-Stammgäste, gleich wo sie herkommen. Der Trend geht ohnehin zur Koproduktion, was zwar Geld spart, aber Spielpläne austauschbarer macht und die festen Häuser an die Festivals heranrückt.

Man sieht es deutlich bei den Wiener Produktionen bzw. Koproduktionen. Christoph Marthaler und Anna Viebrock sind wieder mal dabei, mit dem Dauerschläferstück „Riesenbutzbach. Eine Dauerkolonie“ von den Wiener Festwochen. Eigentlich gebührt also Wien der erste Platz, noch vor Köln, denn das Burgtheater ist mit der Uraufführung von Roland Schimmelpfennigs „Der goldene Drache“ sowie „Life and Times – Episode 1“, einer Koproduktion der Burg mit dem Nature Theatre of Oklahoma, vertreten. Die Sache mit der Wertung wird schwieriger, da sich Theater zusammentun. Das ist aber weniger ein Zeichen der Krise, alsder Jagd nach dem Neuen geschuldet. Graz kommt mit Handkes „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“, einer Koproduktion mit der Sputnik Shipping Company Budapest. Luk Percevals Fallada-Adaption „Kleiner Mann, was nun?“ von den Münchner Kammerspielen wirkt da nachgerade traditionell. R. S.

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