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Kultur: Bundeskulturstiftung erforscht die schrumpfende Stadt

Leblose Stadtzentren, leerstehende Wohnbauten und verfallende Industriebrachen sind nicht nur in Ostdeutschland längst Realität. Schrumpfende Städte sind ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, dem sich jetzt ein mit 3,2 Mio.

Leblose Stadtzentren, leerstehende Wohnbauten und verfallende Industriebrachen sind nicht nur in Ostdeutschland längst Realität. Schrumpfende Städte sind ein weltweit zu beobachtendes Phänomen, dem sich jetzt ein mit 3,2 Mio. Euro von der Bundeskulturstiftung gefördertes Kulturforschungsprojekt widmet, unter der Leitung des Architekten Philipp Oswalt. Am Beispiel von vier Standorten – Detroit (USA), Ivanovo (Russland), Manchester und Liverpool (Großbritannien) sowie der deutschen Region Halle/Leipzig – sollen in einer ersten Phase Projektgruppen die unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Schrumpfungsprozesse analysieren, deren Ergebnisse 2004 in einer Ausstellung in Berlin präsentiert werden sollen.

Schrumpfung ist keine neue Tendenz: Die einstige Industriemetropole Detroit etwa hat im Verlauf der letzten 50 Jahre rund die Hälfte ihrer innerstädtischen Einwohner an die Vororte verloren. Die Konsequenz sind nicht nur innerstädtische Brachen, sondern auch Bevölkerungskonflikte zwischen den schwarzen Bewohnern der Innenstadt und den weißen Bewohnern von Suburbia.

Basierend auf der Analyse der jeweiligen Ausprägung der Schrumpfungsprozesse sollen in einer zweiten Projektphase künstlerische, gestalterische und wissenschaftliche Projekte für ostdeutsche Städte entwickelt und realisiert werden. Einen Überblick über die Ergebnisse wird 2005 eine Ausstellung in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig geben.

Jürgen Tietz

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