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Kultur: "Chocolat": Süß!

Festivalchefs schwören zwar gern Stein und Bein, dass sie ihre Filme stets wegen deren innewohnender Bedeutsamkeit und nicht wegen der Stars auswählen (oder nur zwei mal in 22 Jahren, wie der Berlinale-Boss unlängst einem Fachblatt gestand). So genau aber muss man es damit wohl nicht nehmen.

Festivalchefs schwören zwar gern Stein und Bein, dass sie ihre Filme stets wegen deren innewohnender Bedeutsamkeit und nicht wegen der Stars auswählen (oder nur zwei mal in 22 Jahren, wie der Berlinale-Boss unlängst einem Fachblatt gestand). So genau aber muss man es damit wohl nicht nehmen. Erstens brauchen Festivals Stars, und zweitens handeln ihre Chefs rational. Das Gegenteil jedenfalls wollen sie sich gewiss nicht vorwerfen lassen.

So gesehen, hatte es letztes Jahr eine gewisse Logik, dass Sally Potters Edel-Schinken "In stürmischen Zeiten" in den Wettbewerb von Venedig gefunden hatte - schließlich spielt Johnny Depp eine der Hauptrollen. Mit "Chocolat" ist ihm nun der Auftritt in einem noch süßeren Film und der Berliner Festivalleitung sein Auftritt in Berlin gelungen. Nur schlecht gelaunte Filmjournalisten werden deshalb gleich das Messer wetzen.

Wir greifen heute lieber mal zu. Konfekt ist zwar schlecht für die Gesundheit, aber wer will schon immer gesund leben? In "Chocolat" ist Juliette Binoche eine fraglos süße Frau, die mit ihrem Konfektgeschäft ein Kleinstädtchen kirre vor Lust auf Konfekt macht, wofür sie am Ende den ganz besonders süßen Vagabunden Johnny Depp kriegt. Mehr ist über diesen Film, ich fürchte, bei bestem Willen nicht zu sagen.

jal

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