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Comedy: Neukölln knallt

Edith Schröder, Neuköllns Sozialschmarotzerin Nummer eins, zeigt ihr viertes Trashical im BKA. Zimperlich geht es dabei nicht zu.

Neger, Zoni, Kanake, Dreckslesbe – alles schöne Worte, die sich kaum noch einer in den Mund zu nehmen traut. Außer Edith Schröder, Neuköllns Sozialschmarotzerin Nummer eins, und seit 25 Jahren Kunstfigur von Ades Zabel, selbst als Mitgründer der Teufelsberg Produktion eine der führenden Fummeltrinen der Stadt.

„Edith Schröder: Made in Neukölln“ heißt das vierte Trashical um die diesmal von Transferleistungskürzungen bedrohte Edith und ihre Fudschi zwitschernden Problembezirkschlampen, Kneipenwirtin Jutta (Bob Schneider) und Leggingsverkäuferin Biggi (Biggy van Blond). Überzeugend unterstützt wird das sängerisch minder- bis mittelbegabte Kulttrio, das als Strafe für Sozialleistungsbetrug im Auftrag von Bürgermeister Buschkowsky das Nogatstraßenfest ausrichten muss, von zwei schwuchteligen Friseuren aus dem Nachbarbezirk Treptow, dargestellt von Lars Schwuchow und dem großartigen Stefan Kuschner.

Schon die schmissige Auftrittshymne zeigt an, wo die Vergnügungsreise im BKA (Mehringdamm 34, Kreuzberg, bis 18.9.) hingeht: aufs altbekannte, mal zotige, mal knallwitzige Terrain aus Travestieparty und Neukölln-Pride. Wobei die erste Showhälfte mit durchgehendem Halbplayback und ständigen Schauplatzwechseln deutlich rasanter ausfällt als die zweite, die auf dem Straßenfest spielt. Die ähnelt mit Perückenparade und einem Vollplaybackmedley von Discohits zeitweise einer Trümmertuntenrevue. Auch die ist allerdings unterhaltsam genug, um Zabel blind die musikalische Leitung des Straßenfestes „Singende, klingende Sonnenallee“ anzuvertrauen. Falls es das mal wieder gibt.

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