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Regisseur und Linker. Ettore Scola ist im Alter von 84 Jahren gestorben.

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Das italienische Kino trauert: Regisseur Ettore Scola ist gestorben

Er war bekannt für sein einfühlsames und sozialkritisches Kino: Mit Dutzenden Filmen hatte der italienische Regisseur Ettore Scola Erfolg, war auch für den Oscar nominiert. Nun ist er im Alter von 84 Jahren gestorben.

Der italienische Regisseur und Drehbuchautor Ettore Scola ist tot. Er starb am Dienstagabend im Alter von 84 Jahren in Rom, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Der gebürtige Süditaliener hatte demnach bereits seit Sonntag im Koma gelegen. Scola brachte während seiner langen Karriere Dutzende erfolgreiche Filme auf die Leinwand. Er gewann unter anderem 1976 in Cannes die Goldene Palme für die beste Regie und war auch für den Oscar nominiert.
Italiens Regierungschef Matteo Renzi würdigte Scola als „Meister der unglaublichen und scharfsinnigen Fähigkeit des Lesens Italiens, der Gesellschaft und ihrer Veränderungen.“ Er hinterlasse „eine enorme Lücke in der italienischen Kultur“, sagte Renzi.
Geboren worden war Scola 1931 als Sohn eines Arztes in Trevico bei Neapel. Zunächst begann er ein Medizinstudium, wechselte dann aber zu Jura und begann beim Film zu arbeiten. Der Durchbruch war Scola schließlich 1970 mit der schwarzen Komödie „Dramma della gelosia - Tutti i particolari in cronaca“ (Eifersucht auf Italienisch“) mit Marcello Mastroianni und Monica Vitti in den Hauptrollen gelungen.

Auch die italienische Film- und Kulturwelt trauerte um Scola. „Ettore Scola hat uns verlassen“, schrieb Kulturminister Dario Franceschini auf Twitter. „Ein großartiger Meister, ein außergewöhnlicher Mann, der bis zum letzten Tag seines Lebens jung geblieben ist.“ Der italienische Schauspieler Giancarlo Giannini bezeichnete Scola als „großartigen Menschen und großartigen Regisseur“.
Weitere bekannte Werke des Italieners waren „Brutti, sporchi e cattivi“ (Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen) und „Una giornata particolare“ (Ein besonderer Tag) mit den Hollywoodstars Sophia Loren und Marcello Mastroianni, für den er den Spezialpreis der Jury in Cannes erhielt. Scolas Markenzeichen war sein stilles, einfühlsames und sozialkritisches Kino. Der Regisseur galt als überzeugter Linker, seine Filme waren stets auch politisch. dpa

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