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Robert Pollard von Guided By Voices 2019 auf einem Konzert in Chicago

© imago images/ZUMA Press

Das neue Album von Guided By Voices: Im wunderschön irrlichternden „La La Land“

Weiter, immer weiter, besser, immer besser: Die US-Low-Fidelity-Indierocker haben mit „La La Land“ ihr inzwischen 38. Album aufgenommen.

Ob Robert Pollard mit dem Titel dieses neuen Albums seiner Band Guided By Voices auf den gleichnamigen Film anspielen wollte: „La La Land“? Oder gezielt auf den liebevoll-ungefähren Kosenamen der Stadt Los Angeles? Gar auf einen irrlichternden Seelenzustand?

Das erschließt sich nach dem Hören der elf Songs dieses Albums nicht wirklich, so wie die meisten Lyrics dieser Band etwas Kryptisches haben. Pollard ist ein Meister im Schreiben von Dada- und Unsinns-Zeilen, Hauptsache knuffig, weird oder lustig.

Was sich in Gänze erschließt: Dass Guided By Voices musikalisch in Höchstform sind. Das will etwas heißen bei einer Band, die es seit den frühen neunziger Jahren gibt; die sich schon zweimal aufgelöst hatte, seit 2017 aber wieder kontinuierlich Alben veröffentlicht. Man kommt dabei kaum nach mit dem Zählen. Vergangenes Jahr gab es gleich drei Alben. „La La Land“, das erste in diesem Jahr, soll das 38. Guided-By-Voices-Album sein.

Cover von „La La Land“

© Guided By Voices

Lo-Fidelity-Rock at its best, so war das in den Anfängen, so ist das jetzt. Pollard weiß, wie man innerhalb von zwei Minuten fünf Ideen unterbringt, mitsamt Pop-Appeal, inklusive einer Stimme, die Tragik und Überschwang zu vermitteln weiß und enorm blechern ist. Mit Autotune hatte Pollard jedenfalls noch nie was am Mikrofon.

Was sich 2022 angedeutet hatte, setzt die Band noch intensiver fort: hier eine schnelle Hymne, der Auftaktsong „Another day to heal“, dort eine Prise Progrock, hier ein Beatles-Moment, dort The Who. Dann aber ein Epos wie „Slowly on the wheel“, womit Pollard vielleicht das Songtempo meint.

Ungewohnte Gemächlichkeit im GBV-Haus, die sich erst in einem jubilierenden Songmittelteil löst. Natürlich nicht das neueste unter der Rocksonne – doch „La La Land“ strahlt und strahlt.

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