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Kultur: Das Zwiegespräch von Cäsar und Cleopatra

DISKUSSION

Von Götterbildern umgeben, in der Rotunde des Alten Museum s, wo ließen sich besser „Bilder vom Menschen“ diskutieren? Wie „ Menschenbilder “ künftig auf der Museumsinsel erfahrbar gemacht werden könnten, darüber diskutierten mit Generaldirektor Peter-Klaus Schuster vier Museumsdirektoren, deren Sammlungen in den nächsten zehn Jahren hier zusammenrücken.

Der Kunstwissenschaftler Hans Belting stellte die „Instabilität des Menschenbildes“ im Vergleich verschiedener Kulturen in den Vordergrund. Das Porträt im engeren Sinne sei nur in der gräko-romanischen Antike in Erscheinung getreten, ein Diktum, dem Dietrich Wildung (Ägyptisches Museum) widersprach, unterstützt von Arne Effenberger (Byzantinische Kunst), der als Diaprojektion ägyptische, babylonische, griechische Skulpturenköpfe präsentierte, die ab 2005 in Dialog treten sollen. Dafür entsteht im Bode-Museum ein neuer Saal, ein Übergang zur unterirdisch die Museen verbindenden „Archäologischen Promenade“. Wolf-Dieter Heilmeyer (Antikensammlung) verwies auf das ungleiche Skulpturenpaar Cäsar-Cleopatra, das im Alten Museum jetzt schon die thematische Zusammenführung von Porträts vorwegnimmt. Dass solche Konzepte nicht neu sind, betonte Viola König (Ethnologisches Museum), die sich Themenausstellungen wünscht: Wenn die Dahlemer Sammlungen ins Stadtschloss einziehen, will sie dem Publikum sukzessive die Fülle ihrer Magazine zugänglich machen.

Jens Hinrichsen

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