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Kultur: Der Präsident der Preußenstiftung will für Sanierung der Dahlemer Bauten kein Geld mehr ausgeben

Die Debatte um Rekonstruktion und Nutzung des Berliner Stadtschlosses hat eine neue Dimension bekommen. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, regte an, die Sanierung der Museen der außereuropäischen Kulturen in Dahlem nicht mehr vorzunehmen und die Gelder für einen Umzug dieser Museen auf den Schlossplatz zu nutzen.

Die Debatte um Rekonstruktion und Nutzung des Berliner Stadtschlosses hat eine neue Dimension bekommen. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, regte an, die Sanierung der Museen der außereuropäischen Kulturen in Dahlem nicht mehr vorzunehmen und die Gelder für einen Umzug dieser Museen auf den Schlossplatz zu nutzen. Er bezifferte den Platzbedarf der Dahlemer Museen auf 50 000 Quadratmeter und die in den nächsten zehn Jahren für die Sanierung benötigte Summe auf 400 Millionen DM. Bei den Museen der außereuropäischen Kulturen handelt es sich um jene für Indische, Islamische und Ostasiatische Kunst. Lehmann äußerte sich im Rahmen einer von der Stiftung "Brandenburger Tor" der Bankgesellschaft Berlin veranstalteten Diskussion über "Das Schloß - Fassade ohne Inhalt?".

"Neben der Konzentration der archäologischen Sammlungen mit dem Bogen zur Humboldt-Universität als Zentrum der humanistischen Ideen Wilhelm von Humboldts möchte ich daneben den Bogen schlagen zum Schlossplatz und dort Alexander von Humboldt darstellen, also die Kulturen der Welt", meinte Lehmann. "Damit hätten wir die Brüder von Humboldt mit ihren Leitideen des 19. Jahrhunderts versammelt." Seine Museumsdirektoren stünden alle hinter dieser Idee.

Klaus-Dieter Lehmann sprach sich nicht für eine originalgetreue Rekonstruktion des Stadtschlosses aus, gab aber zu erkennen, dass er mit einer solchen Lösung leben könne. Volker Hassemer, Geschäftsführer von "Partner für Berlin", würdigte Lehmanns Idee einer Präsentation der Kulturen Japans, Chinas, Afrikas und Indiens an der exponiertesten Stelle der Hauptstadt als ein Signal der Offenheit an die Welt. Hassemer regte an, eine vom Bundespräsidenten oder vom Bundeskanzler zu berufende Kommission führender Wissenschaftler solle nun eine einheitliche Konzeption für die Wissenschafts- und Museumslandschaft in Berlin-Mitte entwickeln.

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