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Kultur: Der schnatternde Dreier

Er schnattert. Aber das herzallerliebst.

Er schnattert. Aber das herzallerliebst. François Weyergans, 64 Jahre alt, ist ein Meister der Abschweifung in Tateinheit mit charmant ausgestellter Schreibhemmung. In „Drei Tage bei meiner Mutter“ geht das so: Ein Schriftsteller mit Namen Weyergraf

hadert mit einem Romanprojekt des Titels „Drei Tage bei meiner Mutter“, den ein gewisser Graffenberg über einen gewissen Weyerstein schreiben will. Vorneweg heißen sie allerdings alle François, was wiederum sehr beruhigend ist. Wobei es am Ende, auch das beruhigend, doch um etwas geht: Familie, Affären, Sex im Alter – und das Gefühl, wenn die Geliebte im Hotel schnell noch den Babysitter anruft,

bevor man zur Sache kommt.

Mit seinem Buch hat Monsieur Weyergansgraffenbergstein 2005 beim Prix Goncourt Michel Houellebecq ausgestochen – knapp, aber: Chapeau! jal

— François Weyergans. Drei Tage bei meiner Mutter. Aus dem Französischen von Bernd Schwibs. Dumont Verlag, Köln. 168 Seiten, 18,90 €.

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