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Kultur: Deutscher Katholikentag: Ökumenische Aufbruchstimmung: 30 000 Teilnehmer bei Abschlussfeier in Hamburg

Mit einem Appell zur "christlichen Zeitgenossenschaft" ist der 94. Deutsche Katholikentag am Sonntag in Hamburg zu Ende gegangen.

Mit einem Appell zur "christlichen Zeitgenossenschaft" ist der 94. Deutsche Katholikentag am Sonntag in Hamburg zu Ende gegangen. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, betonte vor rund 30 000 Teilnehmern der ökumenischen Schlussfeier, so wie die Christen verschiedener Konfessionen sich auf dem Hamburger Rathausmarkt versammelt hätten, so legten sie "in dieser Gesellschaft gemeinsam öffentlich Zeugnis für den christlichen Glauben ab". Sowohl Meyer als auch Elisabeth Raiser, die evangelische Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages, luden die Christen zum gemeinsamen Kirchentag ein, der im Jahr 2003 in Berlin stattfindet. Es müsse darum gehen, die ökumenischen Gemeinsamkeiten zu verstärken und gemeinsam Verantwortung für die Welt zu übernehmen. Unter den Teilnehmern der Schlussfeier war auch Bundespräsident Johannes Rau.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Lehmann, forderte die deutschen Katholiken auf, sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft zu stellen und bei der Gestaltung der Zukunft aus ihrem Glauben heraus tatkräftig mitzuwirken. Er forderte die Christen zu "mehr Freude am Glauben und zu mehr Vertrauen zueinander" auf. Unter langem Beifall der Gläubigen übte Lehmann indirekte Kritik an dem Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba, indem er erklärte: "Wir brauchen keine Brandsätze, die ständig polarisieren, nach innen Missmut und nach außen den Hohn unserer Gegner hervorrufen."

Die evangelische Bischöfin von Hamburg, Maria Jepsen, wandte sich gegen den Anspruch von Christen, "allein die rechte Lehre und die kirchliche Tradition zu beanspruchen". So würden lutherische Christen Katholiken zum Abendmahl einladen, aber erhielten von diesen keine Gegeneinladung. "Wir fragen uns, warum nur haben wir unseren Glauben, unsere Frömmigkeit, die Gemeinschaft der Christen und Kirchen so verkompliziert?", sagte Jepsen bei einem Gottesdienst zum Abschluss des Katholikentages.

M.G.

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