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Kultur: Die Deutsche Oper feiert mit einer Aufführung der "Frau ohne Schatten" (Glosse)

Wäre es nach Christian Thielemann gegangen, hätte die Berliner Klassik-Saison in diesem Jahr gleich mit zwei parallelen Festspielen begonnen: Zusätzlich zu den mahlernden Festwochen hatte der Chefdirigent der Deutschen Oper bei seinem Amtsantritt angeregt, den fünfzigsten Todestag von Richard Strauss am achten September durch eine konzertierte Spielplanaktion der drei Berliner Opernhäuser zu feiern. Ein für Musiktouristen attraktives Paket wäre angesichts der zehn Strauss-Inszenierungen im Gesamtberliner Repertoire dabei allemal herausgekommen - doch die beiden anderen Häuser winkten ab, die Jubiläumsgelegenheit zu speziellen Richard-Strauss-Opern-Gedenkbündeln nutzen statt dessen Dresden und München.

Wäre es nach Christian Thielemann gegangen, hätte die Berliner Klassik-Saison in diesem Jahr gleich mit zwei parallelen Festspielen begonnen: Zusätzlich zu den mahlernden Festwochen hatte der Chefdirigent der Deutschen Oper bei seinem Amtsantritt angeregt, den fünfzigsten Todestag von Richard Strauss am achten September durch eine konzertierte Spielplanaktion der drei Berliner Opernhäuser zu feiern. Ein für Musiktouristen attraktives Paket wäre angesichts der zehn Strauss-Inszenierungen im Gesamtberliner Repertoire dabei allemal herausgekommen - doch die beiden anderen Häuser winkten ab, die Jubiläumsgelegenheit zu speziellen Richard-Strauss-Opern-Gedenkbündeln nutzen statt dessen Dresden und München. So feiert die Deutsche Oper den Strauss-Tag eben alleine mit einer Aufführung der "Frau ohne Schatten", selbstverständlich mit Strauss-Maniac Thielemann am Pult. Die Premiere zu Beginn der letzten Spielzeit war einer der unumstrittensten Erfolge der Deutschen Oper in den letzten Jahren. Nicht so sehr wegen Philippe Arlauds gefälliger Inszenierung, sondern vor allem wegen der Orchesterleistung und der Sängerbesetzung. Bis auf die Kaiserin Deborah Voigt ist die Premierenbesetzung wieder versammelt.

An der Staatsoper gibt es also keinen Jubiläums-Strauss, doch auch hier wird die Spielzeit mit einer der besten Inszenierungen eröffnet: Alban Bergs "Wozzeck" in der Regie von Patrice Chéreau, mit Waltraud Meier und Falk Struckmann in den Hauptrollen. Die zweite Aufführung am Sonntag ist zugleich die letzte Möglichkeit, den Staatsopern-"Wozzeck" überhaupt zu sehen. Eine Inszenierung, der viele nachtrauern werden - doch ist das nicht der bestmögliche Abschied?

Jörg Konigsdorf

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