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Kultur: Die Rache des Umlands

flüchtet vor die Tore Berlins Auch wenn es keinen richtigen Sommer geben will, ist Berlin endgültig von der Festivalitis befallen. Vergangenes Wochenende lockte die Fusion ins Umland, in 14 Tagen bietet das Melt-Festival bei Dessau von Wir sind Helden über Erobique bis zu DJs wie Gebrüder Teichmann fast alles auf, was gerade Rang und Namen hat (www.

flüchtet vor die Tore Berlins Auch wenn es keinen richtigen Sommer geben will, ist Berlin endgültig von der Festivalitis befallen. Vergangenes Wochenende lockte die Fusion ins Umland, in 14 Tagen bietet das Melt-Festival bei Dessau von Wir sind Helden über Erobique bis zu DJs wie Gebrüder Teichmann fast alles auf, was gerade Rang und Namen hat (www.melt-festival.de). In Berlin erscheint das manchen als Rache des Umlands. Die ohnehin schon urlaubsleeren Tanzflächen dünnen sich weiter aus, mit der Loveparade bleibt dann auch noch der Touristenschub aus.

Manche Clubs kommen da auf die Idee, nach dem Vorbild der Heimatklänge kurzerhand Festivals mitten in der Stadt zu erfinden. So lockt die Kulturbrauerei mit der Dancehall-Legende Barrington Levy, dazu Roots-Reggaemusik von Black Uhuru feat. Mr. Michael Rose & Mr. Duckie Simpson zum Irie-Festiva l (11. Juli). Nun machen ein paar Stars noch kein Festival, noch dazu am Montag. Und das eigentliche jamaikanische Festival findet ohnehin vor den Toren Berlins statt. Das Potsdamer Ska-Fest gründete sich bereits 1990 und feiert in diesem Jahr 15. Geburtstag. Die prominent besetzte Gästeliste karibischer Musiker hat die Garnisonsstadt Potsdam längst auf der Weltkarte der Ska-Musik verzeichnet.

In diesem Jahr steht der Auftakt (heute ab 21 Uhr im Lindenpark Potsdam) unter dem Zeichen des Latin-Ska. Die Südamerikaner Marc Foggo und Karamelo Santo spielen in der Halle, unter freiem Himmel geht es am Sonnabend mit keinem Geringeren als Desmond Dekker weiter, dessen Hit „The Israelites“ 1968 als erster den Reggae weltweit in die Hitparaden katapultierte (weiteres Programm: www.skafestival.lindenpark.de).

Junge Bands aus Hamburg und Berlin beweisen, dass die stampfende Tanzmusik keinesfalls Geschichte ist, sondern längst Punk- und Elektroeinflüsse aufgesogen hat. Und schließlich ist der nicht im Studio ausgetüftelt, sondern auf der Straße geborene Ska die Mutter aller Tanzparaden.

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