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Gregg Allman

© imago/ZUMA Press

Abschiedsalbum von Gregg Allman: Die Straße war sein Freund

Gregg Allman, Mitbegründer des Southern Rock, starb im Mai. Jetzt erscheint posthum sein letztes Album "Southern Blood".

Als Gregg Allman im Mai im Alter von 69 Jahren starb, wurde der Sänger, Organist, Gitarrist und Mitbegründer der Allman Brothers Band in den Nachrufen als einer der prägendsten Rockmusiker des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Ohne ihn hätte es den Southern Rock wohl nicht gegeben. Mit der Trauer kann nun Schluss sein, denn mit „Southern Blood“ erscheint, wie das Musikmagazin „Rolling Stone“ verkündete, am 8. September Allmans finales Album. „The road is my only true friend“, heißt es in der vorab veröffentlichten Single. Aufgenommen wurden die zehn Titel in den legendären Muscle Shoals Studios in Alabama, in dem Soulstars wie Aretha Franklin gearbeitet haben und auch Greggs älterer Bruder Duane Allman, der 1971 bei einem Motorradunfall starb.

Ein Leben in Liedern

Neben einer Eigenkomposition enthält die Platte auch Coverversionen von Songs von Bob Dylan, Willie Dixon, Jackson Brown und Jerry Garcia von den "Grateful Dead". Jackson Brown, der altlinke Singer/Songwriter aus Los Angeles, war auch bei den Aufnahmen dabei. „Wer etwas über Gregg erfahren möchte, über sein Leben und seine Person, der muss die Texte dieser Lieder hören“, sagt Produzent Don Was. Was hatte mit einer Band Was (Not Was) nur mittlere Erfolge, ist aber einer der erfahrensten amerikanischen Rockproduzenten. Er hat mit Joe Cocker, Carly Simon, Ringo Starr und Randy Newman und vier Alben der Rolling Stones verantwortet, zuletzt "A Bigger Splash" (2005). "Das Besondere, die Gravitas dieser Situation war mir durchaus bewusst", erinnert er sich. "Gregg war ein Mann mit einem guten Herzen und guten Absichten, deshalb war es mir eine Ehre, seine musikalischen Pläne zu verwirklichen und ihm zu helfen, einen würdigen Abschied hinzubekommen."

Mit Blut gemalt

Gregg Allman, der sein ganzes Leben über Musik gemacht hat, hat zeitlebens nur sieben Studioalben herausgebracht, darunter 1977 "Allman & Woman – Two the Hard Way", das er mit seiner zeitweiligen Ehefrau Cher aufnahm, und das grandiose Comebackalbum "Low Country Blues", das 2011 nach einer Leber-Transplantation erschien. Seine letzte Nacht verbrachte Gregg Allman angeblich mit dem Hören des Abschlussmixes von "Southern Blood". Bizarrerweise enthält die Deluxe-Ausgabe des Album die Reproduktion eines Porträts, das der New Yorker Künstler Vincent Castiglia mit Blut von Allman gemalt hat. Das Bild entstand noch zu Lebzeiten des Musikers, es gab den Ausschlag für den Albumtitel.

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